Handelsverband unterstützt Standortstrategie 2040 der Bundesregierung
© medianet/Katharina Schiffl
Rainer Will, Handelsverband.
RETAIL Redaktion 06.05.2021

Handelsverband unterstützt Standortstrategie 2040 der Bundesregierung

Rainer Will: Wirtschaftlicher Aufschwung braucht bundesweiten Schulterschluss und starken Handelsstandort. Coronafolgen abfedern und nachhaltiges Zukunftsmodell erarbeiten.

WIEN. Der Handelsverband begrüßt die jüngst von der Bundesregierung vorgestellte Standortstrategie 2040 mit den sieben Fokusthemen Technologieführerschaft, Digitalisierung, Ausbau digitaler Geschäftsmodelle & Services, Energie- & Mobilitätswende, Green Tech & Green Materials, Life Science & Biotech sowie Lebensqualität, Kreativität & Kunst.

"Der Handel begrüßt die Bekanntgabe einer Standortstrategie 2040 und damit das Ziel, Österreich in den kommenden zwei Jahrzehnten zu einem der global führenden Wirtschaftsstandorte zu machen. Damit uns das gelingt, braucht es einen bundesweiten, branchenübergreifenden Schulterschluss, der alte Muster bricht und Neues zulässt. Das Selbstlob muss dem kritischen Blick auf verkrustete, überholte Strukturen weichen und in entschlossenes Handeln münden, um den Bürokratie-Dschungel zu lichten und den Faktor Arbeit entlasten", ist Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will überzeugt.

Der heimische Handel steht mit der Regierung in laufendem Austausch, welche Maßnahmen zu setzen sind; hierfür hat der Handelsverband der Regierungsspitze bereits die Ergebnisse einer groß angelegten Händlerbefragung übermittelt, damit ein wirtschaftlicher Aufschwung nach der Coronakrise Fahrt aufnehmen kann.

Die HV-Empfehlungen umfassen sowohl kurzfristig umsetzbare Maßnahmen ("quick wins") wie die Abschaffung der Mietvertragsgebühr, einen Beteiligungsfreibetrag für Investoren, eine Neuauflage der Corona-Prämie ("Comeback-Prämie") oder die Umsetzung der nächsten Stufen der paktierten Steuerreform, um den Kaufkraft-Turbo zu zünden. Darüber hinaus sind auch langfristige Herausforderungen ("Grand Challenges") auf der Wunschliste der österreichischen Händler, etwa eine signifikante Senkung der Lohnnebenkosten, um wettbewerbsfähiger zu werden, bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten, um Schlüsselarbeitskräfte freizuspielen, die Senkung der KÖSt und die Schaffung von Steuergerechtigkeit gegenüber internationalen Konzernen ohne Wertschöpfung in Österreich. Viele dieser Forderungen, beispielsweise auch die Ausbildung zum E-Commerce-Fachwirt, sind auch im "Aid-Modell" – dem "Corona-Masterplan" des Handelsverbands – enthalten.

"Wir wollen einen innovativen Handelsstandort, der digitale Geschäftsmodelle mit qualifizierten Arbeitskräften verbindet, um gemeinsam die Chancen der drei Megatrends der Digitalisierung, Ökologisierung und Regionalität zu heben. Dafür müssen wir künstliche und menschliche Intelligenz effektiv und ressourcenschonend nutzen können. Die Händler bekennen sich überdies zu den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs), denn Handel bildet nicht nur die Basis der Zwischenmenschlichkeit, sondern ist auch essenziell, um jedes einzelne Nachhaltigkeitsziel zu erreichen. Internationale Wettbewerbsfairness und das konsequente Durchforsten lähmender nationaler Hindernisse müssen ebenso im Fokus stehen. Nur so weichen folgenlose Sonntagsreden substanziellen Brücken, die wir in die Zukunft bauen – am besten durch eine Standortstrategie 2040 mit gesetzlich verankerter Wirkung", appelliert Rainer Will an die politischen Entscheidungsträger. (red)

 

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