HV schnürt neues „Zukunftspaket”
© Katharina Schiffl
Appell„Jeder Unternehmer ist froh, wenn er nicht zum Staat laufen muss”, sagt HV-Präsident Stephan Mayer-Heinisch – dieser müsse ihm aber faire Rahmenbedingungen ermöglichen.
RETAIL Redaktion 02.02.2024

HV schnürt neues „Zukunftspaket”

Interessenvertretung fordert Anti-Inflations-Strategie und Händleroffensive im „Superwahljahr 2024”.

WIEN. „2024 ist nicht nur ein Jahr der Wahlen, sondern auch ein Jahr der Inflation. Daher braucht es abseits der Wahlversprechen vor allem Taten, um die Teuerungsspirale zu durchbrechen”, forderte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will im Rahmen der traditionellen Neujahrs-Pressekonferenz der Interessensvertretung.

Die konkreten Forderungen hat der Handelsverband im Rahmen eines mit „Österreich handelt!” betitelten „Zukunftspakets” formuliert; sie reichen von einer Arbeitsmarktreform mit mehr Beschäftigungsanreizen, einer Senkung der Lohnnebenkosten und einem Bürokratieabbau zwecks Gebührenreduktion, über „gleiche Spielregeln für alle” (Stichwort Online-Konkurrenz aus China in Form von Temu und Shein) bis hin zu einer Ausgabenbremse: „Nicht nur der Bund sollte seine Ausgaben in Österreich auf Sicht reduzieren, sondern insbesondere auch die Länder müssen sparsamer mit ihrem Geld umgehen. Denn die Schulden von heute sind die Steuern von morgen”, wie HV-Präsident Stephan Mayer-Heinisch betont.

„Arbeit muss sich lohnen”

Auch heuer werde es für die Betriebe „definitiv nicht einfacher; hier hat die Politik eine ganz große Verantwortung”, hält Alpay Güner, CEO MediaMarkt Österreich und Mitglied des HV-Präsidialrats, fest. Mit der Abschaffung der Kalten Progression sei ein „absolut wichtiger Schritt” gelungen, jetzt gehe es allerdings darum, „das Steuersystem richtig und nachhaltig zu reformieren” – Arbeit müsse sich lohnen, und es gelte insbesondere, Mehrarbeit zu fördern und die Teilzeitquote zu reduzieren; ein Missstand sei etwa, dass „die Kinderbetreuung nach wie vor größtenteils auf die Frauen zurückfällt”.

Onlinehandel im Wandel

Unito-Geschäftsführer und HV-Vizepräsident Harald Gutschi sprach angesichts eines realen Umsatzverlusts von 8,6% von einem „der schwersten Jahre für den E-Commerce” – und warnte für heuer angesichts des Aufstiegs der „chinesischen ‚Schrott-Commerce'-Anbieter Temu (siehe Story Seite 42) und Shein” vor einem Jahr, das den Onlinehandel „massiv verändern” könnte. (red)

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