Die Inflation lag im September laut Statistik Austria bei 4,0 %. Haupttreiber waren Strom (+35,9 %), Restaurants und Hotels (+6,2 %) sowie Mieten (+4,6 %). Lebensmittel hingegen stiegen nur um 3,1 % und lagen damit unter dem allgemeinen Inflationswert. Durch die aktuellen Daten wird der Doppelabschluss beim Handels-KV hinfällig: Die rollierende Inflation von Oktober 2024 bis September 2025 liegt bei 3,008 % – damit greift die Vereinbarung, wonach der Vertrag bei mehr als 3 % neu verhandelt werden muss.
Wenig Spielraum bei KV-Verhandlungen
„Aufgrund der von der SPÖ ausgelösten Billigpreisdebatte bei Lebensmitteln ist der Spielraum für die anstehenden KV-Neuverhandlungen stark begrenzt“, sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. „Jede Lohnerhöhung wirkt sich auf die Preise im Regal aus. Die Arbeitsplatzsicherung im Handel muss jetzt im Vordergrund stehen.“
Der Handelsverband verweist darauf, dass die Personalkosten pro Kopf im heimischen Lebensmittelhandel bereits 31 % über denen in Deutschland und 59 % über dem EU-Schnitt liegen. Der Handel kämpft derzeit mit hohen Beschaffungspreisen, schwankenden Weltmärkten, steigenden Kosten bei Energie, Personal, Logistik und Mieten sowie mit Kaufzurückhaltung. Pro Werktag melden im Schnitt vier Handelsbetriebe Insolvenz an.
