WIEN. Der heimische Handel steht weiter unter Kostendruck: Im dritten Quartal lagen die nominellen Umsätze laut Statistik Austria zwar leicht über dem Vorjahresniveau, inflationsbereinigt ergibt sich jedoch unter Berücksichtigung der Verkaufstage sowohl im September als auch im August ein Minus von 0,1%. Damit setzt sich der bereits seit 2023 anhaltende Seitwärtstrend fort, wie aus dem aktuellen Wifo-Konjunkturreport Einzelhandel im Auftrag des Handelsverbandes hervorgeht.
Hoher Kostendruck
„Kumuliert betrug der Umsatzzuwachs im heimischen Einzelhandel in den ersten neun Monaten des Jahres nominell 3,3% und real 1,5%. Der anhaltend hohe Kostendruck, der hauptsächlich durch die Energiekosten getrieben wird, führt zu steigenden Insolvenzen und rückläufiger Beschäftigung. All das bleibt für die gesamte Handelsbranche strukturell belastend“, fasst HV-Geschäftsführer Rainer Will die Kernergebnisse des Reports zusammen. Während sich der Erwartungsindex der Händler in der Befragung gegenüber dem Vormonat um einen Punkt verbessert hat, liegt die Stimmung bei den Konsumenten um 3,5 Punkte unter dem Augusthoch.
Inflation über EU-Schnitt
Sorgen bereitet die weiterhin hohe Inflationsrate: Laut Schnellschätzung der Statistik Austria lag die Inflation im Oktober in Österreich bei vier Prozent und damit erneut deutlich über dem Durchschnitt des Euroraums (2,1%). „Der höhere Preisauftrieb in Österreich setzt sich im internationalen Vergleich fort. Den stärksten Einfluss auf die Teuerung hatte neben den Energiekosten der Dienstleistungsbereich“, erklärt Jürgen Bierbaumer, Wifo-Ökonom und Mitautor des Reports.
Keine Entspannung ist auch bei den Insolvenzen in Sicht, im Gegenteil: Die Zahl der eröffneten Unternehmensinsolvenzen in der Gesamtwirtschaft stieg im Q3 laut KSV 1870 abermals an. Insgesamt wurden 990 Insolvenzen über alle Sektoren hinweg eröffnet, das waren um 2,5% mehr als im Jahr zuvor. „Im Handel wurden allein im dritten Quartal 190 Insolvenzen verzeichnet, das ist ein Anstieg von 13% gegenüber dem Vorjahr. Nahezu jede fünfte Insolvenz der Gesamtwirtschaft wurde somit im Handel registriert“, so Will.
Ausblick auf 2026
Für das Gesamtjahr 2025 rechnet das Wifo mit einer durchschnittlichen Inflation von 3,5%, für 2026 mit 2,4%. Die Preisdynamik wird vor allem vom Dienstleistungssektor getragen, zusätzlich dürften Gebührenerhöhungen der öffentlichen Hand nächstes Jahr preistreibend wirken. Auch die Sparquote im Land dürfte vorerst auf einem hohen Niveau von rund 11% bleiben. (red)
Strategische Weiterentwicklung
Holcim Österreich begrüßte mit 1. November 2025 Andreas Ruckhofer als neuen Head of Sales. Ruckhofer folgte in dieser Position Gernot Tritthart, der – ebenso mit 1. November –
