Lebensmittel dominieren Einzelhandel
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RETAIL Redaktion 08.04.2019

Lebensmittel dominieren Einzelhandel

Die Generalisten, Drogeriemärkte und Baumärkte sind auf dem Vormarsch.

WIEN. Der Lebensmittelverkauf dominiert den heimischen Einzelhandel, aber Generalisten, Drogeriemärkte und Bedarf für Heimwerker haben den größten Zuwachs. An der Spitze steht die Rewe-Gruppe mit 6,7 Mrd. Euro (ohne Bipa) vor Spar mit 5,9 Mrd. Euro (ohne Hervis). Sechs Firmen machen jeweils über eine Mrd. Euro Umsatz in Österreich, dazu gehören noch Hofer, Lidl, Mediamarkt-Saturn und XXXLutz.

Amazon hat es 2017 mit einem Wachstum von über 11 Prozent erstmals unter die zehn umsatzstärksten Einzelhändler in Österreich geschafft (690 Mio. Euro). Dazu gehören auch noch MPreis, die Drogeriekette dm und der Baumarkt Obi.

Der Online-Handel legt weiter spürbar zu, 2017 wurden knapp zehn Prozent der einzelhandelsrelevanten Konsumausgaben über das Internet getätigt. Bei Büchern waren es mehr als ein Viertel, rund ein Fünftel bei Bekleidung und Schuhen bzw. Elektro, hingegen nur 1,5 bis 2,1 Prozent im Lebensmittelhandel, Kosmetik und Heimwerkerprodukten.

Der Handelsverband hat einige Verschiebungen zwischen den Branchen vermerkt. Hinter dem Lebensmitteleinzelhandel, der 19,8 Mrd. Euro umgesetzt hat, kommt nun auf Rang zwei der Bekleidungshandel mit 2,9 Mrd. Euro. Hier hat C&A die Firma H&M als Umsatzführer der Branche abgelöst. Möbel ließen sich die Österreicher 2,8 Mrd. Euro kosten. Baumärkte setzten 2,5 Mrd. Euro um, Drogerien 2,3 Mrd. Euro, Elektronik 1,9 Mrd. Euro und Generalisten 1,4 Mrd. Euro. Die letzteren drei Branchen legten um jeweils sechs Prozent oder mehr zu.

Neben Amazon ist auch Unito (universal.at, quelle.at oder ottoversand) mit reinen Onlineangeboten stark gewachsen. Im Bereich Schuhe ist der Onlinehändler Zalando inzwischen Nummer eins vor Deichmann und Leder&Schuh, setzt aber auch stark auf Bekleidung und Accessoires. Es zeige sich deutlich: "reine Online-Player können beim Wettlauf um die Top-Platzierung mithalten", analysiert Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbands.

Aber noch mehr zeigt sich die Mischung von stationärem und Online-Handel. Nur 17 der 100 größten Unternehmen verzichten in Österreich auf digitalen Vertrieb, darunter Müller Drogerie, Lebensmittel-Einzelhändler wie Nah & Frisch und Sutterlüty, oder auch Diskont-Textilhändler wie Kik, Primark, New Yorker oder Takko. Drei sind reine Onlinehändler, die anderen 80 bieten ihre Waren sowohl online als auch stationär an.

Die 100 größten Einzelhändler haben zusammen 36,5 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet, mindestens 32,6 Mio. Euro waren nötig, um in dem Ranking dabei zu sein. Der gesamte Einzelhandel kommt auf 70,6 Mrd. Euro Umsatz, davon 7,2 Mrd. Online, bei 335.000 Beschäftigten. Die Studie hat der Handelsverband auf Basis öffentlicher Informationen wie auch Daten der Wirtschaftsdatenbank des KSV1870 erstellt. (red)

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