WIEN. In der aktuellen Debatte über Lebensmittelpreise steht der österreichische Lebensmitteleinzelhandel zu Unrecht am Pranger, heißt es seitens der Branche. „Die Gewinnspanne ist nicht die bloße Differenz zwischen Einkaufs- und Verkaufspreis – massiv gestiegene Kosten für Energie, Mieten, Logistik und Personal müssen davon abgezogen werden. Die tatsächliche Rentabilität liegt bei 0,5% bis 2% des Umsatzes“, betonen die Händler. Zum Vergleich: Globale Produzenten erzielen Margen, die rund zehnmal so hoch sind.
Auch die Bundeswettbewerbsbehörde hat bestätigt, dass der Handel nicht von der Inflation profitiert. Im Gegenteil: 2024 lag die Teuerung bei Lebensmitteln und alkoholfreien Getränken mit +2,6% unter der allgemeinen Inflation von +2,9%.
Als Hauptkostentreiber nennen die Händler Energie: Mit Wegfall von Zuschüssen und steigenden Abgaben haben sich die Strompreise seit Jahresbeginn um ein Drittel erhöht. Während die Industrie für 2025 und 2026 einen Strompreisbonus erhält, „bleibt der Handel auf allen Zusatzkosten sitzen“.
Ein weiterer Grund für Preisunterschiede zu Deutschland ist laut Handel der „Österreich-Aufschlag“ internationaler Markenhersteller. Diese verrechneten identische Produkte hierzulande teurer und verhinderten Parallelimporte. Ein EU-weites Verbot territorialer Lieferbeschränkungen könnte laut Schätzungen jährlich Einsparungen von bis zu 19 Milliarden Euro für Konsument:innen bringen.
Hinzu kommt der hohe Rabattanteil: In Österreich werden 37% der Artikel vergünstigt verkauft, in Deutschland nur 25%. Preisvergleiche berücksichtigen diesen Unterschied kaum.
Die Händler warnen vor staatlichen Eingriffen in die Preispolitik: „Das gefährdet die Versorgung mit regionalen, hochwertigen Lebensmitteln – wie das Beispiel Ungarn gezeigt hat.“ Statt neuer Auflagen fordert die Branche leistbare Energie, ein Verbot territorialer Lieferbeschränkungen, Bürokratieabbau und eine Entlastung des Faktors Arbeit.
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