WIEN/SALZBURG. Nach der Ansage von Lieferando, künftig auf freie Dienstverträge statt auf Anstellungen zu setzen, zeigt sich die Konkurrenz kritisch – und offensiv. Die Österreichische Post bietet den betroffenen Fahrern Fixanstellungen an. Man suche fast 600 zusätzliche Kräfte, etwa für die Paketzustellung, heißt es. Geboten werden ein sicherer Arbeitsplatz, ein faires Gehalt und zahlreiche Benefits.
Mitbewerber im Gleichklang?
Lieferando begründet die Umstellung mit einer Angleichung an Mitbewerber wie Wolt und Foodora. „Das Logistikmodell wird an den Branchenstandard angepasst”, so Sprecherin Katrin Wala. Betroffen seien laut Unternehmensangaben rund 600 Fahrer und 65 weitere Beschäftigte in Wien und den Bundesländern. Laut Standard soll es sich insgesamt um 966 Personen handeln. Ein Rückzug aus Österreich sei nicht geplant.
Scharfe Kritik kommt von den Grünen: „Mit der Umwandlung verlieren die Menschen wichtige soziale Rechte wie Urlaub oder Lohnfortzahlung im Krankheitsfall”, sagt Sozialsprecher Markus Koza.
Während sich Lieferando an das internationale Wettbewerbsumfeld angleicht, setzt das österreichische Unternehmen Ninjas.jetzt weiter auf soziale Absicherung und CO2-freie Lieferung. „Unsere Fahrer sind das Herzstück des Unternehmens”, sagt Co-Gründer Christopher Meingast-Graf. Der Großteil sei fix angestellt und erhalte bezahlten Urlaub und Weihnachtsgeld. Zusätzlich werden freie Dienstverträge angeboten, wo es arbeitsrechtlich zulässig ist, etwa im Fahrradbereich.
Good to be a Ninja
Neben fairen Arbeitsbedingungen betont Ninjas.jetzt sein Engagement für Nachhaltigkeit: Seit Gründung 2018 liefert das Unternehmen in mehreren Städten mit E-Autos und Fahrrädern – emissionsfrei und regional. Damit will man nicht nur Servicequalität sichern, sondern auch den Wirtschaftsstandort Österreich stärken. „Wirtschaftlicher Erfolg und soziale Verantwortung gehören für uns zusammen”, so Co-Gründer Thomas Hager-Roiser. (red)