Secondhand wird weiter zulegen
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Der größte Teil des globalen Secondhand-Markts entfällt auf Kleidung – doch auch im Elektronik- (Stichwort „Refurbishing“), Einrichtungs- und Spielzeugmarkt steigt die Nachfrage.
RETAIL Redaktion 07.11.2025

Secondhand wird weiter zulegen

BCG-Studie prognostiziert deutliches Wachstum bis 2030, HV Consumer Check bestätigt steigende Nachfrage.

WIEN/BOSTON. Der Secondhand-Boom setzt sich weiter fort: Laut einer kürzlich veröffentlichten Studie der Boston Consulting Group wächst der Markt für gebrauchte Mode- und Luxusartikel dreimal so schnell wie der Markt für neue Produkte, nämlich um rund zehn Prozent pro Jahr. Auch in Österreich ist Secondhand „endgültig in der Mitte der Gesellschaft angekommen“, wie HV-Geschäftsführer Rainer Will anhand eines aktuellen „Consumer Check“ erklärt: Demnach haben mittlerweile bereits 73% der Österreicher Gebrauchtwaren gekauft, rund 60% in den letzten zwölf Monaten. Mehr als jeder Dritte (36%) der Befragten plant, in Zukunft noch häufiger gebraucht einzukaufen.

Großes Marktvolumen
„Secondhand ist kein Nischenphänomen mehr, sondern ein fester Bestandteil des modernen Konsumverhaltens“, betont Will. „Wir sehen nicht nur mehr Käuferinnen und Käufer, sondern auch höhere Ausgaben und eine intensivere Nutzung verschiedener Kanäle. Die Österreicher sehen Secondhand als Win-win-Situation für Umwelt und Geldbörse. In Summe gehen wir derzeit von einem Marktvolumen von rund zwei Milliarden Euro jährlich aus.“

Treiber Umweltbewusstsein
Während im letzten Jahr ein durchschnittlicher Einkaufswert von 195 € angegeben wurde, stehen die Konsumenten heuer bereits bei Ausgaben in Höhe von 211 € für gebrauchte Waren. Besonders gefragt sind neben Bekleidung für Erwachsene (38%) auch Bücher, Filme und andere Medien (33%) sowie Spielwaren (22%). Spannend: Wichtigstes Kaufmotiv ist laut Befragung, Produkten eine zweite Chance zu geben (74%), noch vor dem Preisvorteil gegenüber Neuware (71%); ein Indiz dafür, dass der anhaltende Boom mehr im Zeichen des wachsenden Umweltbewusstseins als der Teuerung steht. (red)

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