Verpackungen „outside the box“
@derpfeil
Peter Pfeil.
RETAIL Redaktion 20.08.2020

Verpackungen „outside the box“

Immer am Puls der Zeit, prägt das Studio derpfeil seit nunmehr 20 Jahren heimisches Verpackungsdesign.

••• Von Paul Hafner

PURKERSDORF. Verpackungen sind ein Kind ihrer Zeit. Ihr Aussehen, insbesondere im Lebensmittelbereich, gibt Auskunft über vielerlei Trends – die sich längst nicht auf rein ästhetische Vorlieben beschränken.

„Früher hat man zum Beispiel Zutaten beim Müsli ausgeleuchtet und fast schon zur Perfektion dargestellt. Heute setzt man – entsprechend dem allgemeinen Trend – auch bei Verpackungen auf Natürlichkeit“, erklärt Peter Pfeil, der im Jahr 2000 das Grafik- und Designstudio derpfeil gründete. Das Kundenportfolio der in Purkersdorf beheimateten Agentur reicht von etablierten Marken wie Spar, Radatz und Felix bis hin zum Riegel-Start-up Neoh.

Verpackung im Wandel der Zeit
Neben der Verpackungsgestaltung stellt auch die Food-Fotografie – das zweite große Betätigungsfeld des Studios – eine regelrechte Wissenschaft dar. „Immer ein heißes Thema“ seien Hintergründe: Von Schiefertafel, über Holz bis Naturpapier sei alles erlaubt – der Knackpunkt: „Es muss authentisch zum jeweiligen Produkt passen.“

Während Schriften etwa „immer wieder wechseln“, spiegle sich „der allgemeine Trend zur Natürlichkeit auch in den Verpackungen wider“; so würden bei Foodshots etwa verwendete Zutaten „wie durch Zufall dazugefügt“ angeordnet. Auch bei der Art der Verpackung habe sich
– Stichwort Nachhaltigkeit – ein Wandel vollzogen.

Immer mehr Auslobungen
Viel Kreativität ist insbesondere bei kleinen Verpackungen gefragt – was auch der Zunahme an rechtlichen Anforderungen innerhalb der vergangenen zwei Jahrzehnte geschuldet ist: „Es sind immer mehr Auslobungen unterzubringen. Ihre Positionierung stellt oft eine große Herausforderung dar“, meint Pfeil.

Längst sind es nicht nur juristische Vorgaben, deren Umsetzung zum Einfallsreichtum zwingt: „Transparenz spielt eine immer größere Rolle – das merken wir als Designagentur speziell daran, da die Auslobung möglichst vieler ‚gesunder Inhalte‘ und die Herkunft der Lebensmittel dargestellt werden soll.“ Kleine positionelle Verrückungen können hier „große Veränderungen“ bedeuten.

Ins dritte Jahrzehnt
Aktuelle Beispiele von Produktlinien, die deutlich die Handschrift der Agentur tragen, sind etwa Wojnars Protein-Aufstriche, zahlreiche TK-Produkte der Spar-Eigenmarke, die Beutelsalate von efko und die elegant in Zeitungspapier gekleideten, eingelegten Dosenfisch-Delikatessen von Hink Wien – was sie vereint? Pfeil: „Unser besonderes Augenmerk auf ,Outside the box‘-Thinking – und der Fokus auf den Konsumenten sowie die Wirkung im Regal.“

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