Wo die österreichische Bierkultur zuhause ist
© medianet / APA-Fotoservice / Hörmandinger (2)
Bierpapst Conrad Seidl (r.) mit Florian Berger, der im Vorjahr die Geschäftsführung des Brauerei­verbands übernahm.
RETAIL Redaktion 13.05.2022

Wo die österreichische Bierkultur zuhause ist

Die 23. Ausgabe des Bier Guides weist den Weg zu den besten Bierlokalen des Landes und zeichnet zwei Dutzend Innovationen aus.

WIEN. Die massiven Einschränkungen der Pandemie haben der österreichischen Bierkultur keinen Abbruch getan: So schwer die Schließungen Gastronomie und Brauereibetriebe getroffen haben, die heimische Brauwirtschaft steht auch nach über zwei Jahren Corona unvermindert für Vielfalt, Experimentierfreude und Qualität – davon legt der Bier Guide 2022 Zeugnis ab.

„Unter den über 1.100 Lokalen, die es heuer ins Listing geschafft haben, sind viele, die in ihrem Rahmen sehr verlässlich für gute Bierpflege sorgen und für ihre jeweilige Umgebung nicht weniger bedeutend sind als etwa das Hofbräuhaus für München. Oft findet man dort auch mehr Lokalkolorit zum Bier als in den international ausgerichteten Betrieben”, so Bierpapst Conrad Seidl anlässlich der Präsentation der 23. Ausgabe des Bier Guides im „Der Garten” im Wiener Prater, bei der neben dem „Bierlokal des Jahres” je Bundesland auch die Microbrauerei, der Biergarten, das Biergeschäft und die Bierinitiative des Jahres in Form von Sonderpreisen gewürdigt wurden.

Bier-Innovationen im Fokus

Der heuer 448 Seiten starke Bier Guide (Auflage: 25.000 Stück) listet erstmals 47 Lokale auf, die weltweit zu den besten Adressen für gutes Bier gezählt werden können. Zu den Lokalen, die mit den berühmtesten und besten Bierbars und Biergärten der Welt verglichen werden können und daher im Bier Guide mit fünf Krügeln ausgezeichnet wurden, gehören Brewpubs wie die 1516 Brewing Company oder Beaver Brewing, beide in Wien – „aber auch der immer wieder mit Innovationen beeindruckende Hotel-Ausschank der Brauerei Loncium” und das „heuer ebenfalls in diese Top-Klasse aufgestiegene” Brauhaus Breznik, beide in Kärnten. Weiters dabei: Das Steinbach in Attersee, die Bierbotschaft im steirischen Wundschuh und das Brauhaus Gusswerk in Hof bei Salzburg.

Experimentelle Vorreiter

Dass heute mehr als 300 Brauereiunternehmen in Österreich tätig sind, hat Seidl zufolge auch damit zu tun, dass sich Österreich „früher als viele andere Länder für damals als exotisch empfundene Biere geöffnet hat – importierte Biere waren Trendsetter”. Kreative österreichische Brauer haben diese Trends aufgegriffen und ihrerseits Innovationen geschaffen, die heute auf dem Weltmarkt gefragt sind.

„Wie jedes Jahr werden auch heuer rund zwei Dutzend neue in Österreich gebraute Biere vorgestellt, viele davon nach Rezepten, die man noch vor zehn oder zwanzig Jahren allenfalls aus dem Ausland gekannt hat. Aber inzwischen sind Ales und Stouts, belgische Biere aller denkbaren Stärken und baltische Porter in österreichischen Sudkesseln heimisch geworden und stellen sich selbstbewusst der internationalen Konkurrenz”, so Seidl. Österreichs Brauer exportieren jährlich 1½ Mio. hl – für den Bierkenner „ein Beleg für die Weltklasse unserer Bierkultur”. Zu den Bierinnovationen des Jahres zählen heuer u.a. das „Atacama”, ein Brut IPA aus der Carantana Craftbeer Brewery in Klagenfurt, das mit Hanfblüten verfeinerte Kreativbier „Gan scha” aus dem Mühlviertel und das „Salina”, ein mit Halleiner Salz gebrautes Gose. (haf)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL