BERLIN. Preisnachlässe im Winterschlussverkauf haben die Gewinne von Europas größtem Online-Modehändler Zalando im ersten Quartal belastet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag von Jänner bis März zwischen 10 und 30 Mio. €, wie das Berliner Unternehmen am Mittwoch nach ersten Berechnungen mitteilte. Das entspricht einer Gewinnmarge von 1,0 bis 3,0%. Da Analysten hier 3% vorhergesagt hatten, fiel der Aktienkurs um mehr als 5%. Für das Gesamtjahr strebt Zalando unverändert einen Wert von 5 bis 6% an.
"Das erste Quartal ist auf der Margenseite natürlich immer sehr schwierig, weil wir da den Winterschlussverkauf haben", sagte Zalandos Co-Vorstandschef Rubin Ritter. Mit großen Preisnachlässen versuchen die Händler, ihre Winterware loszuschlagen und die Lager zu räumen. "Aber natürlich sind es auch Investitionen, die auf die Marge erst einmal kurzfristig drücken, bevor sie sich dann langfristig auszahlen."
Zalando will heuer 200 Mio. € für Investitionen in die Hand nehmen - um rund 10% mehr als 2016. Das Geld soll vor allem in Infrastruktur, Automatisierung und Software fließen. Die geringere Gewinnmarge sei kein Grund zur Sorge, sagte Analyst Thomas Maul von der DZ Bank: "Wir glauben, dass die Kombination aus Mode-Know-how, hoher Betriebseffizienz und innovativer Technologie Zalando einen Wettbewerbsvorteil verschafft."
In Summe sei das Geschäft im ersten Quartal gut angelaufen, so Ritter. Er bekräftigte das Ziel, den Umsatz in diesem Jahr zwischen 20 und 25% zu steigern; genauere Zahlen für das erste Quartal sollen am 9. Mai veröffentlicht werden. (APA/Reuters)
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