Zwettler investiert heuer 20 Mio. Euro
© Philipp Lipiarski
„Es ist meine Verantwortung als Unternehmer, aber auch im Sinne des Generationenvertrags, Anlagen und Ausstattung der Brauerei stets auf dem bestmöglichen Stand zu halten.”
RETAIL Redaktion 12.01.2024

Zwettler investiert heuer 20 Mio. Euro

Mit stabilem Ausstoß im Rücken: Zwettler baut eine neue Abfüllanlage und ein neues Logistikzentrum.

ZWETTL. Die Privatbrauerei Zwettl und die zum Unternehmensverbund gehörige Bierwerkstatt Weitra ziehen Bilanz: In 2023 konnte die Waldviertler Traditionsbrauerei mit 135 Mitarbeitern zum dritten Mal in Folge das Vorkrisenniveau übertreffen. „2023 war in Summe ein schwieriges Jahr, das von einer historisch hohen Inflation und einer Veränderung der Absatzmärkte geprägt war. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte kommt unserem Erfolg eine besondere Bedeutung zu”, freut sich Karl Schwarz, der die Brauerei führt.

Niveau gehalten

In Summe wurden 214.100 hl Bier und alkoholfreie Getränke umgesetzt – das entspricht beinahe dem Ausstoß des Vorjahres (–1,2% im Vergleich zu 2022), welches allerdings „ein Ausnahmejahr war”, so Schwarz. Der Bier-Anteil belief sich im Geschäftsjahr 2023 auf 193.900 hl. Für 2024 und 2025 plant die Privatbrauerei das größte Investment in der Brauereigeschichte: Um 20 Mio. € wird eine hochmoderne, leistungsstarke und energiesparende Abfüllanlage errichtet sowie die Logistik zentralisiert.

Das Umfeld im Biergarten ist zurzeit durchwachsen. Grundsätzlich sinkt der Bier-Output der heimischen Brauereien und lag bis September 2023 im Vergleich zum Vorjahr bei einem Minus von rund drei Prozent. Bei der Privatbrauerei ist er annähernd gleich geblieben.
„Wir freuen uns sehr, dass der Bierabsatz aus dem Hause Zwettler weitgehend stabil gehalten wurde”, zeigt sich Schwarz „sehr zufrieden”. Er sieht die „bewusste Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln” als einen wichtigen Erfolgsfaktor für sein Unternehmen. Ebenso die „seit vielen Jahren gepflegte Kooperation mit der regionalen Landwirtschaft”. Für ihn ist der Trend zu lokalen Produkten aus Familienbetrieben „gekommen, um zu bleiben”.

Gastronomie leidet

In der Gastronomie zeichnet sich ein Strukturwandel ab: Profitierten die Bierbrauer 2022 noch „ganz enorm” von den Nachhol- und Aufholeffekten in der Gastronomie nach dem Ende der Corona-Einschränkungen, war 2023 von massiven Kostensteigerungen und damit einhergehender Konsumzurückhaltung geprägt. Im ländlichen Bereich haben viele Gastronomiebetriebe zugesperrt, in der Stadt lief es besser. (red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL