Frankfurt am Main. Die weltweite Bahnindustrie bietet große Chancen für Anbieter von Big Data-Technologien: Ein Teil der Signalanlagen auf dem Schienennetz ist schätzungsweise 80 Jahre alt und Branchenteilnehmer haben erste Investitionen in die aktuelle Generation von Bahnsystemen getätigt, u.a. in computergestützten Weichenantrieb und Stellwerke.
Die Umstellung von analogen zu digitalen Bahnanlagen, welche die Aufzeichnungen von Aktivitäten als auch die Echtzeit-Erkennung der Systemintegrität ermöglicht, hat dafür gesorgt, dass sich Industrieteilnehmer nunmehr Big Data-Technologien zuwenden. Laut der aktuellen „Strategic Ana-lysis of Big Data in Rapid Transit”von Frost & Sullivan werden sich die globalen Big Data-Investitionenin der Bahnindustrie bis 2021 auf mehr als zwei Mrd. US-Dollar pro Jahr belaufen, und die Investitionen in Big Data werden um mindestens 60% ansteigen.
Zahlungssysteme & Transit
„Die Integration von Analysen zur Verbesserung der Sicherheit der Schieneninfrastruktur und Nutzlast ist ein wesentliches Ziel bei der Implementierung von Big Data-Technologien”, sagt Frost & Sullivan-Experte Shyam Raman. Der Einsatz von Big Data in der Bahnindustrie kann sich zudem auf Zahlungssysteme, raumbezoge-ne Analysen, Transit-Zeitplanung und Revenue Management ausdehnen. Solche Funktionen könnten die Prozessstruktur der Branche vollständig transformieren und dadurch ein nahtlos verknüpftes Management über verschiedene Funktionen hinweg ermöglichen.Allerdings hat die Unwissenheit in Bezug auf die Erkennung rele-vanter Datenstrukturen/-typen undderen Nutzbarkeit für Visualisie-rungen das bisherige Investment von Bahnunternehmen in Big Data gebremst. Auch automatisch gesammelte Daten könnten problematisch sein. Mit der Ausbreitung des mobilen Internets werden sich jedoch auch unstrukturierte Daten ausweiten und damit den Bedarf an Big Data-Technologien noch weiter erhöhen.(red)
Big Data könnte die Prozessstruktur der Bahnbranche zur Gänze transformieren.