••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. In der ausgebuchten Hofburg eröffnete UBIT-Fachverbandsobmann Alfred Harl den 13. IT-& Beratertag mit einem Grundsatz-Statement: „Österreich ist gut – wir haben viele ‚Hidden Champions' und wollen diese Leistungsfähigkeit für ein Silicon Austria nützen!”
Österreich habe viel Potenzial, Tradition und Innovation schaffe den notwendigen Vorsprung. Daher: Jodeln statt Jammern. Und deshalb stimmte ein Jodel-Duo die Teilnehmer der Veranstaltung auf den Tag ein ...
„Wir sind mitten in der nächsten industriellen Revolution! Technologien wie 3D-Printing, Artificial Intelligence, Robotics und Med Tech werden in Zukunft immer mehr das tägliche Leben prägen”, postulierte Andreas Tschas, Co-Gründer und CEO von Pioneers. „Was momentan in den sprichwörtlichen ‚Garagen' auf der ganzen Welt entsteht, wird morgen die Welt verändern.”
Solidität und Geschwindigkeit
Als zentrales Thema erläuterte Tschas, wie ein Modell aussehen kann, bei dem Start-ups und Corporates in einer Symbiose zusammenarbeiten und voneinander profitieren könnten – als „True Economy” nämlich, einer Symbiose der Old und der New Economy.
Dabei wurden einhellig als größte Barrieren die Kulturen aus der Old & New Economy genannt. Als Werte der Old Economy wurden Schlagworte wie Nachhaltigkeit über Generationen und Solidität genannt. Geschwindigkeit, rasche Entwicklung, mögliches Scheitern und Gewinnteilung wurden dagegen der New Economy zugeordnet. „Pioneers wurde zu einer globalen Marke entwickelt. Wir freuen uns, dass Pioneers den Gründern von morgen eine Bühne bietet”, schloss Tschas mit den Worten: „Before it’s Science, it is Science Fiction.”
Familienministerin Sophie Karmasin, Katharina Klausberger (Co-Founder Shpock), Eveline Steinberger-Kern (GF The Blue Minds Company), Daniel Keiper-Knorr (Co-CEO Speedinvest) und Tschas vertieften die Thematik anschließend in einer Diskussion. Neben einer Kultur des Scheiterns wurden für unser Land mehr Wirtschafts- und Unternehmerfreundlichkeit und die richtigen Rahmenbedingungen gefordert, um Talente bzw. Start-ups zu bewegen, ihre Geschäftstätigkeiten nach Österreich zu verlegen.
Bessere Rahmenbedingungen
Danach boten die unterschiedlichen Berufsgruppen Impulsreferate, Podiumsdiskussionen und Seminare zu Themen wie Crowdfunding, Kapitalisierung, Mitarbeiterressourcen und Datensicherheit bis hin zu Steuerreform, Kassenrichtlinien und Finanzprüfung. Den Abschluss der Veranstaltung bildeten Podiumsdiskussionen im großen Redoutensaal. Der stellvertretende Leiter der Aussenwirtschaft Austria, Karl Hartleb, diskutierte u.a. mit Wifo-Industrieökonom Andreas Reinstaller die Pros & Contras des transatlantischen Handelsabkommens TTIP.
Der Podiumstalk zum Thema Entbürokratisierung schloss die Veranstaltung würdig ab. „Einfachere Gesetze – weniger Bürokratie!” forderte Christian Keuschnigg. „Bürokratie kostet Zeit, Zeit ist Geld und das Geld muss jedes Unternehmen erst einmal verdienen!”
Alle Diskussionsergebnisse des Beratertags werden nun in einer Expertengruppe und gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Wien zu einem Maßnahmenkatalog zusammengefasst. „Tradition und Innovation, Jodeln statt Jammern: Nutzen wir die Möglichkeiten, die sich uns heute bieten, und führen wir Österreich gemeinsam zurück an die Spitze”, schloss UBIT-Obmann Alfred Harl den offiziellen Teil der Veranstaltung, die in eine Abendgala mündete.