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03.04.2015

Wie Chefs Versprechen brechen

Sündenfälle Reziprozität wird vernachlässigt

Arbeitgeber brechen ihre Versprechen laut Jeffrey Pfeffers Studie „regelmäßig”.

Stanford. Firmen verzichten immer öfter darauf, ihre Versprechungen gegenüber treuen Mitarbeitern einzuhalten. Dass der Verzicht auf wechselseitiges Geben und Nehmen eher im Berufsleben eintritt als im Sozialleben, hat Jeffrey Pfeffer von der Stanford Graduate School of Business in fünf Experimenten erforscht.

„Unausgesprochene Vereinbarungen werden in der Geschäftswelt tagtäglich gebrochen. Arbeitgeber versäumen es nicht nur, die Loyalität der Arbeitnehmer und deren Beiträge zu würdigen, sie brechen auch ihr Wort bei Versprechungen wie z.B. Pensionen oder Gesundheitsvorsorge im Ruhe-stand”, erläutert Pfeffer.

Berechnung zählt

In Pfeffers Untersuchung waren die Probanden bei Gefälligkeiten auf persönlicher Ebene sehr bemüht darum, diese zu erwidern. Im geschäftlichen Kontext jedoch war Reziprozität den Probanden nur wichtig, wenn sie bleibende berufliche Vorteile durch die Erwiderung des Gefallens haben würden. Wenn sie Hilfe erwidern sollten, schätzten sie zuerst ab, wie wichtig der Hilfesuchende in Zukunft für sie sein würde.Aus Sicht der Unternehmen ist es also oft nicht vorteilhaft, die Treue und Mühe der Angestellten zu belohnen. „Diese kalkulierende, an der Zukunft orientierte Grundstimmung verheißt, dass wir von Firmen nicht erwarten sollten, sich streng an moralische Normen zu halten”, sagt Pfeffer. (pte/pj)

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