DESTINATION
© Oberösterreich Tourismus/Erber

Paul Christian Jezek 01.12.2017

Nach dem Rekordsommer kommt der Superwinter

Der Tourismus eilt von Bestleistung zu Bestleistung – in den nächsten Monaten sollen besonders viele Gäste kommen.

••• Von Paul Christian Jezek

Die weiter steigende Beliebtheit Österreichs bei internationalen Gästen hat sich spürbar auf die Tourismusbilanz ausgewirkt: In der Sommersaison (Mai bis Oktober 2017) haben erstmals rund 24 Mio. Gäste Urlaub in Österreich gemacht.

„Für unseren Fremdenverkehr war das somit ein Rekordsommer”, sagt Wirtschafts- und Tourismusminister Harald Mahrer. „Mit einem Gästeplus von 4,2 und einem Übernachtungsplus von 2,7 Prozent liegt das Ergebnis über den Erwartungen. ­Österreich punktet im Ausland mit vielfältigem Angebot, beeindruckender Natur und der hohen Qualität unserer Betriebe sowie deren Mitarbeitern.”

Starke winterliche Zuversicht

Die konsequente touristische Bearbeitung der zentral- und osteuropäischen Märkte zeigt nun also auch im Sommer Erfolge. Besonders deutsche Gäste (+5,6%) sind begeisterte Österreichurlauber. Starke Zuwächse verzeichnet die Statistik auch bei Gästen aus Tschechien (+6,6), Ungarn (+8,8), Polen (+6,9), Rumänien (+11,7) und auch wieder aus Russland (+31,4%).

„Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass alle Bundeslän­der positiv bilanzieren und damit zum guten Ergebnis beitragen – Städte-, Kultur- und Gesundheitstourismus ergänzen perfekt die klassischen Bade-, Wander- und Naturangebote”, ist Mahrer auch für die Wintersaison zuversichtlich.
„Wir sind die Wintersportdestination Nummer eins in Europa, und unsere Tourismusbetriebe und Seilbahnen sind bestens gerüstet.”
Die Branche schafft wichtige Arbeitsplätze und ist auch international ein Aushängeschild Österreichs. Gefordert wird unverändert eine „Entlastung statt Belastung”, um die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe zu stärken. Mahrer: „Die Senkung der Mehrwertsteuer ist eine wichtige Maßnahme, die von der neuen Bundesregierung möglichst rasch und in breitem Konsens umgesetzt werden muss.”
Jedoch müsse man die Fremdenverkehrsunternehmen nicht nur im regulatorischen Bereich unterstützen, sondern vor allem beim digitalen Wandel.
Der Tourismus wächst global seit sechs Jahren im Schnitt mehr als vier Prozent jährlich, aktuell planen bereits 74% der Gäste unter 35 Jahren ihre Reise über Social Media. Daher hat das Wirtschaftsministerium gemeinsam mit der Wirtschaftskammer sowie der Österreich Werbung (ÖW) in einem Open Innovation-Prozess mit rund 100 Personen aus Tourismus, Technologiebranche, Kreativwirtschaft, Bund, Ländern, Interessenvertretungen und Wissenschaft eine Digitalisierungsstrategie für den Tourismus ausgearbeitet.
„Gebraucht wird ein Ausbau der digitalen Infrastruktur mit flächendeckendem Breitband”, fordert Petra Nocker-Schwarzenbacher, Obfrau der Bundessparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der WKO. 2018 bis 2020 werden zusätzliche Budgetmittel in Höhe von jährlich fünf Mio. € bereitgestellt und ein Förderschwerpunkt „Digitalisierung” bei der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank Ges.m.b.H. (ÖHT) eingerichtet.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL