••• Von Reinhard Krémer
Zugegeben – das Anwesen des Microsoft-Gründers Bill Gates am Lake Washington ist ein Superlativ in vielerlei Hinsicht: Schon die Wohnfläche mit satten 6.100 Quadratmeter setzt einen Rekord. Das Notizbuch von Leonardo da Vinci, das der Milliardär seinerzeit für rund 30 Millionen US-Dollar ersteigerte, liefert den nächsten Rekord in puncto teures Zierart.
Es passt zu dem Superlativ, den der reichste Mensch der Welt mit seinem geschätzten Vermögen von umgerechnet 79,8 Milliarden Euro vorgibt.
Helferlein machen’s gemütlich
Zugegeben aber auch, dass Gates in seinem Haus mit dem Namen „Xanadu 2.0” eine Vielzahl von technischen Helferlein hat, die wir alle wohl gern hätten – nicht zwingend notwendig, aber really nice to have und zweifellos von großem Nutzen für den Alltag.
Der Milliardär hat das Haus in Hanglage – per 84-stufiger Treppe oder per Fahrstuhl zu erreichen – auf über 20.000 Quadratmeter im entspannten Pacific-Stil fast ausschließlich aus Naturbaustoffen und Glas errichten lassen.
Das Haus selbst mit acht Schlafzimmern, 25 Bädern und einem 300 Quadratmeter großen Esszimmer ist quasi, passend zum früheren Job des Erbauers, ein einziger Computer. Alle Funktionen werden zentral über Touchpad-Fernbedienungen gesteuert, was bei der Einweihung noch revolutionärer war als es das heute ist.
Das Haus als Computer
Per Pin-Code, der beim Betreten des Hauses vergeben wird, macht dieses jeden Bewohner sowie den jeweiligen Aufenthaltsort desselben aus. Dort wird dann das Licht an die jeweilige vorprogrammierte Lieblingseinstellung angepasst und detto die Temperatur der Klimaanlage hoch- oder heruntergefahren.
Damit man sich so richtig heimelig fühlt, berieseln und „verfolgen” auf Wunsch auch Lautsprecher, die unter den Tapeten eingebaut wurden, mit der individuellen und vorher ausgesuchten Musik die Bewohner.
Soundsystem unter Wasser
Natürlich dürfen die schönen Künste auch im Bereich der Malerei und Fotografie nicht zu kurz kommen – schließlich ist der Hausherr ein ausgewiesener Kunst-Aficionado. Und so geben Dutzende übers Haus verteilte Computerbildschirme jene oder Fotos wieder, die der Gast besonders liebt.
Ein 18 Meter langer Pool in einem eigenen Gebäude mit 362 Quadratmetern kann von außen erreicht werden, indem man unter einer Glaswand durchtaucht. Und damit es nicht zu langweilig wird, gibt es dort ein eigenes Unterwasser-Sound-System.
Und weil offenbar auch kein Milliardär so ganz ohne Spleen sein kann, lässt Gates seinen Lieblingsbaum, einen jahrzehntealten Ahornbaum, mit Video-Kameras rund um die Uhr bewachen. Ein Computer, der die jeweiligen Idealwerte für sein Wohlbefinden errechnet, „füttert” und tränkt den Baum nach Bedarf. Übrigens: Über das Security-System dieser Wohnanlage ist nichts bekannt, man kann aber wohl sicher sein, dass es vom Feinsten ist …