WIEN. Laut einer aktuellen PwC-Studie wird die Mehrheit der börsengehandelten Fonds (ETFs), die im nächsten Jahr in Europa aufgelegt werden, einen ökologischen, sozialen oder Governance-Ansatz haben.
Die Anbieter reagieren damit vermehrt auf die starke Nachfrage von Anlegern sowie auf Regulierungen, die den ETF-Markt, der sich bis 2026 weltweit von heute 10 Billionen USD auf 20 Billionen USD verdoppeln soll, spürbar unter Druck setzen.
Während weltweit 46% der befragten ETF-Anbieter erwarten, dass mehr als die Hälfte ihrer Produkteinführungen im kommenden Jahr einen Fokus auf ESG haben werden, sind es in Europa sogar über 80%. Viele Anleger beginnen mittlerweile, die ESG-Performance genauso eingehend zu prüfen wie finanzielle Erträge.
Die Bürokratie bremst
In Europa stehen Anbieter jedoch vor regulatorischen Herausforderungen, einschließlich einer „Fülle an ESG-Bezeichnungen und Berichtsanforderungen in verschiedenen Märkten, die selten einheitlich sind”, so die Studie. Die Einhaltung von Artikel 8 und 9 der Sustainable Finance Disclosure Regulation (SFDR) könnte für ETFs, die breite kapitalgewichtete oder thematische Indizes vollständig nachbilden, problematisch werden.
Krypto ist nicht zu stoppen
Weitere Erkenntnisse der Studie: 46% der Anbieter in Europa gaben an, die Auflegung eines Krypto-ETF zu planen, wenn die Regulierungsbehörden die Zulassung dazu erteilen würden – ein weitaus größerer Anteil als in jeder anderen Region.
Eine große Mehrheit (84 %) der Umfrageteilnehmer erwartet in den nächsten zwei bis drei Jahren einen erheblichen Anstieg an Online-Investing-Plattformen und erklärt diese als die wichtigste Quelle für die erwartete ETF-Nachfrage. (rk)