FINANCENET
23.01.2015

Das Billionen-Paket kommt

EZB Bis Ende September monatlich Staatsanleihen für 60 Milliarden Euro kaufen

Wien. Jetzt ist die Katze aus dem Sack: Die EZB will bis Ende September 2016 monatlich für 60 Milliarden Euro Staatsanleihen und andere Wertpapiere aus den Euro-Ländern aufkaufen.

Das EZB-Programm übertrifft damit noch die höchsten Erwartungen auf den Finanzmärkten. Die Börsenkurse schnellten unmittelbar nach dem Bekanntwerden der Nachricht in die Höhe, der Euro verlor gegenüber US-Dollar und Schweizer Franken in Minuten jeweils mehr als ein Prozent; gegenüber dem japanischem Yen sogar eineinhalb Prozent.

Noch mehr frisches Geld

Die Wertpapierkäufe würden gemäß den Anteilen der Staaten an der EZB erfolgen, so EZB-Chef Mario Draghi. Für eine solche Anti-Krisen-Maßnahme – im Fachjargon quantitative Lockerung (Quantitative Easing, QE) genannt – druckt die Notenbank frisches Zentralbankgeld und kauft damit Wertpapiere. Deutschland hatte sich dagegen bis zum Schluss quergelegt. Das frische Geld kommt im Idealfall über die Banken, denen die Zentralbank Anleihen abkauft, in Form von Krediten bei Unternehmen und Verbrauchern an. So könnte es Konsum und Investitionen anschieben und damit die schwache Konjunktur in Schwung bringen. Der Leitzins bleibt zudem wie erwartet auf dem Rekordtief von 0,5 Prozent. Die EZB hatte die Märkte während der letzten Wochen sukzessive auf großangelegte Staatsanleihekäufe eingestimmt. Dies gilt als probates Mittel: Die US-Notenbank Fed hatte damit die amerikanische Wirtschaft wieder in Schwung gebracht. Mit der Maßnahme soll eine gefährliche Abwärtsspirale aus fallenden Preisen und schrumpfenden Investitionen verhindert werden. (red/APA)

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