••• Von Reinhard Krémer
WIEN. Die Raiffeisen Factor Bank – sie bietet maßgeschneiderte Factoringlösungen wie Inhouse Factoring, Fullhouse Factoring und Export Factoring – legte starke Zahlen vor: Mit einer Steigerung des Marktanteils von bisher 21 Prozent auf 27 Prozent konnte der Dienstleister für Factoringlösungen innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe seine Marktposition weiter ausbauen und belegte erstmals den zweiten Platz unter den österreichischen Factoringinstituten.
Dieser Erfolg wurde durch eine neuerliche Umsatzsteigerung von 47 Prozent – gemessen am angekauften Forderungsvolumen – ermöglicht. „Wir konnten im zweiten Jahr in Folge deutlich stärker wachsen als der Gesamtmarkt, der im Vorjahr um elf Prozent zulegte”, sagt Andreas Bene, Vorstand der Raiffeisen Factor Bank, über die gewaltigen Umsatzzuwächse.
Der Markt wächst ordentlich ...
Das Volumen der angekauften Forderungen stieg auf fünf Milliarden Euro, dabei wurden zwei Millionen Rechnungen verarbeitet. Der Gesamtmarkt für Factoring weist über den Zeitraum der letzten drei Jahre eine Steigerung von insgesamt 67 Prozent auf und liegt damit im Vergleich mit allen anderen Finanzierungsformen unangefochten auf dem Spitzenplatz.
Vor allem bei großen und mittelständischen Firmen mit guter Bonität ist Factoring zunehmend gefragt, verlautet aus der Raiffeisen Factor Bank.
Geschätzt werden dabei vor allem der rasche Zugang zu Liquidität, die sich dem Umsatz anpasst und die Finanzierung von Wachstum ermöglicht, sowie die Verbesserung wichtiger Bilanzkennzahlen und des Ratings, die sich aus der Verkürzung der Bilanz infolge des Forderungsverkaufs ergeben können.
Die Zukunft sieht Bene rosig, denn er schätzt auch das weitere Potenzial als sehr hoch ein: „Österreich ist ein Land mit starker Exportorientierung und hoher Abnehmerkonzentration in einigen Branchen – daraus resultieren lange Zahlungsziele für die Lieferanten. Factoring bietet diesen Unternehmen die Möglichkeit, ihre Liquidität und damit Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.”
... liegt aber klar unter EU-Schnitt
Mit einem Factoringvolumen von derzeit fünf Prozent des BIP hat Österreich zwar in den letzten Jahren kräftig aufgeholt, liegt aber immer noch deutlich unter dem EU-Schnitt von zehn Prozent des BIP. „In drei bis vier Jahren wird sich der österreichische Markt verdoppeln und den aktuellen EU-Schnitt erreichen”, ist Bene überzeugt.