FINANCENET
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Weit unter dem EU-Durchschnitt Frauen verdienen in Österreich pro Stunde um 18,8 Prozent brutto weniger als Männer.

Redaktion 31.05.2024

Frauen & Finanzen

Pan-europäische Studie der UniCredit belegt geringere Risikobereitschaft von Frauen bei Veranlagungen.

WIEN. Die Ergebnisse einer aktuellen UniCredit-Studie zum Thema Frauen und Finanzen verdeutlichen die unterschiedliche Herangehensweise von Männern und Frauen, wenn es um finanzielle Themen geht.

Die Umfrage wurde in neun europäischen Ländern, in denen die UniCredit tätig ist, durchgeführt: Österreich, Italien, Deutschland, Tschechische Republik, Slowakei, Ungarn, Bulgarien, Kroatien und Rumänien. Insgesamt wurden etwa 6.000 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt (davon 3.400 Frauen und 2.600 Männer).
Einerseits zeigt sich, dass Frauen eine geringe Risikobereitschaft haben – 76% der befragten Frauen geben an, kein Risiko bei der Veranlagung eingehen zu wollen – anderseits haben aber viele Frauen Ängste, dass sie ihren derzeitigen Lebensstandard im Alter nicht halten werden können (das sagen 69% der Frauen).

Empfehlungen zählen

Der auffälligste geschlechtsspezifische Unterschied bei der Wahl einer Bank besteht darin, dass Frauen eher dazu neigen, sich aufgrund positiver Empfehlungen von Freunden und Verwandten zu entscheiden und auf persönliche Beratung in der Filiale zu setzen.

Ein großer Gender-Gap zeigt sich vor allem bei der Wahl von Finanzprodukten: Während das Girokonto von Männern und Frauen in etwa gleichem Ausmaß genutzt wird, ist die Nutzung von Investment-Produkten männlich dominiert, hier beträgt der Unterschied 30%. Frauen wählen also risikoärmere Finanzprodukte und verzichten daher freiwillig auf die Chancen attraktiver Renditen.

Wer Entscheidungen trifft

43% der Männer in Europa sagen, sie treffen die finanziellen Entscheidungen für die gesamte Familie, jedoch nur 33% der Frauen. Bei den Finanzentscheidungen in Österreich ist die Situation zwar ausgeglichener als im europäischen Schnitt, aber auch hier besteht männlicher Überhang: 40% der Männer treffen die finanziellen Entscheidungen für die gesamte Familie, aber nur 35% der Frauen.

83% der Frauen in Österreich trauen sich absolut zu, sich selbst um ihre Geldangelegenheiten kümmern zu können; der Wert ist sogar höher als bei Männern (81%). (rk)

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