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Redaktion 24.02.2023

Gekommen, um zu bleiben – die Inflation

Umfrage der Erste Bank zeigt: Die Österreicher haben Angst vor einer längerfristig hohen Preissteigerung.

••• Von Reinhard Krémer

Nachdem die Inflation im November und Dezember auf 10,5 Prozent gesunken war, stieg sie im Jänner 2023 wieder sprunghaft auf 11,5 Prozent an. Hauptgrund dafür waren vor allem die starken Preissteigerungen für Haushaltsenergie, da die Auswirkungen der Strompreise, die dämpfend auf die stark gestiegenen Netzkosten wirken sollen, mutmaßlich erst im März spürbar werden.

Gekommen um zu bleiben

Unabhängig davon ist ein rasches Ende der hohen Inflationsraten nicht in Sicht: Lohnerhöhungen sowie hohe Preise für Dienstleistungen und Industriegüter werden die Inflation noch auf längere Sicht hoch halten. Das sehen auch 85% der Österreicher so, die noch länger hohe Teuerungsraten in Österreich erwarten, wie die Spar- und Kreditprognose der Erste Bank zeigt.

„Der starke Anstieg der Preise führt dazu, dass Menschen oft weniger am Konto haben. Gerade jetzt rate ich dazu, seine Finanzen gut zu ordnen und immer einen Überblick über Fixkosten, Einnahmen und Ausgaben zu haben. Nur so kann die finanzielle Planung in Angriff genommen werden und ein Puffer für unvorhersehbare Ereignisse beziehungsweise seine finanzielle Vorsorge aufgebaut werden”, sagt Gerda Holzinger-Burgstaller, CEO der Erste Bank Oesterreich.

Die Ausgaben kategorisieren

„Es ist oft hilfreich, seine Ausgaben zu kategorisieren. So sehe ich auf einen Blick, was ich fürs Wohnen, Essen, Freizeit und Hobby, Versicherungen, Auto, etc. ausgebe. Auch die Sparziele sollten kategorisiert und mit Namen, wie Pensionsvorsorge, Urlaub oder Renovierung versehen werden. So habe ich einen guten Überblick und kann besser an der einen oder anderen Schraube drehen ”, so die Erste Bank-CEO.

Lust auf Kredit steigt

30% der Befragten der Erste Bank-Spars-und Kreditprognose planen in den nächsten zwölf Monaten eine größere Anschaffung, wie beispielsweise einen Wohnungs- oder Autokauf – vier Prozent weniger als noch im Vorjahr.

Die überwiegende Mehrheit möchte diese Anschaffungen mittels eigener Ersparnisse finanzieren (88%; +1PP = Prozentpunkt). Das gestiegene Zins-niveau trübt auch das Interesse der Österreicher, größere Anschaffungen über einen Bankkredit oder ein Bauspardarlehen zu finanzieren – lediglich 14% (–2PP) wollen so zu Kapital kommen. Dennoch ist die angestrebte Kredithöhe deutlich von rund 99.300 € auf 109.300 € (+10%) gestiegen.

„Klassische” verlieren weiter

Auch wenn sich die Inflation zunehmend im Haushaltsbudget der Landsleute bemerkbar macht, planen vier von fünf Österreichern, in Zukunft Geld zu veranlagen. Trotz steigender Zinsen bestätigen das Sparbuch (54%, –3PP) und der Bausparvertrag (36%, –2PP) den Abwärtstrend vergangener Jahre und verlieren kontinuierlich an Beliebtheit.

Allerdings büßen auch Wertpapiere, wie Fonds, Aktien und Anleihen bei den heimischen Anlegern im vergangenen, sehr turbulenten Börsenjahr leicht an Beliebtheit (32%, –2PP) ein. Das Ansparen in Gold (23%, +3PP) hingegen erfreut sich in Krisenzeiten wachsender Beliebtheit. Ein deutliches Plus verzeichnet die geplante Veranlagungssumme – sie steigt um 22% von 5.900 € auf 7.200 €.

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