FINANCENET
© PantherMedia/Animaflora-PicsStock

Je klimafreundlicher investiert wird, umso höher die durchschnittliche Profitabilität der Portfoliounternehmen.

Redaktion 12.03.2021

Geld und Klima

Eine Studie zu Private Equity zeigt: Klimafreundliche Investments erzielen positive Effekte und sind profitabel.

BERLIN / WIEN. Klimaschutz und attraktive Renditen müssen nicht im Widerspruch zueinander stehen.

Private-Equity-Fonds, die in klimafreundliche Unternehmen nach den ESG-Richtlinien investieren, tragen messbar zu einer vergleichsweise langsameren Klimaerwärmung bei – und profitieren in der Regel von einer attraktiven Performance des Investments. Dies zeigt eine Studie der globalen Unternehmensberatung Kearney in Kooperation mit der TU München und dem Climate Change Start-up right. based on science.
Dabei wurden der Einfluss klimafreundlicher Portfolios auf die globale Erwärmung und der Zusammenhang zwischen Klimafokus und Wirtschaftlichkeit untersucht. „Jedes PE-Portfolio kann einen positiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem es industriespezifische Klimaziele einhält, und dabei gleichzeitig ökonomisch wettbewerbsfähig sein”, sagt Tobias Hartz, Kearney Berlin.

Keine leeren Worte

„Klimaschutz ist in der Private-Equity-Branche also kein leeres Versprechen”, so Hartz. Die Studie unterscheidet drei Investorentypen: Die „Vorreiter” orientieren sich streng an den europäischen ESG-Richtlinien für Umwelt, Soziales und Corporate Governance; die „Unterstützer” haben den Schutz des Klimas ebenfalls in ihrer Strategie und den Entscheidungsprozessen verankert, jedoch weniger prominent. In der Investitionsstrategie der „Agnostiker” taucht das Thema höchstens oberflächlich auf.

Die Erderwärmungsszenarien

Konkret wurde mit einem von right. based on science entwickelten Modell errechnet, wie sehr sich das globale Klima erwärmen würde, wenn alle Unternehmen bis 2050 so wirtschafteten wie die hier untersuchten.

Das Ergebnis: Die Portfolios der „Vorreiter” und „Unterstützer” halten die branchenspezifischen Zielvorgaben ein, die mit dem unter zwei Grad-Ziel des Pariser Klimavertrags vereinbar wären. Die „Agnostiker” hingegen überschreiten diese Grenze deutlich; würden alle Unternehmen so wirtschaften wie sie, stiege die globale Erwärmung sogar um 4,1°C. Die „Vorreiter” und selbst die „Unterstützer” unterschreiten sogar die indus­triespezifischen Benchmarks. (rk)

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL