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UngelöstEine große Zahl österreichischer Betriebe hat Schwierigkeiten bei der Unternehmensnachfolge – das trifft alle Unternehmensgrößen.

Redaktion 25.08.2023

Jeder Siebente hat ein Problem

Dun & Bradstreet: Die Unternehmensnachfolge ist in Österreich für viele Betriebe eine heiße Kartoffel.

WIEN. Die Klimakrise, geopolitische Spannungen wie der anhaltende Ukrainekrieg oder auch die Inflation sowie Lieferengpässe in Österreich lassen bei 45.526 der protokollierten Unternehmen die Nachfolge offen. Das entspricht 14,7% aller untersuchten Firmen. Überdurchschnittlich stark betroffen von der Nachfolge-Problematik sind insbesondere Kleinbetriebe.

Problem für Groß & Klein …

Aus Branchensicht sehen sich Firmen aus dem Einzel- und Großhandel sowie aus dem Druckgewerbe vor die Nachfolgefrage gestellt. Bei Einzelunternehmen wird von einer potenziellen offenen Nachfolge ausgegangen, wenn die leitende Person ein Alter von 60 Jahren erreicht oder überschritten hat.

Bei Personengesellschaften wird eine offene Nachfrage angenommen, wenn mindestens zwei Drittel der Firmenleitung 60 Jahre oder älter sind. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Studie von Dun & Bradstreet, in der 310.487 protokollierte Unternehmen zur Nachfolge 2023 in Österreich untersucht wurden.

… aber Große haben’s leichter

Der Studie zufolge hat die Betriebsgröße einen Einfluss auf die Nachfolgeregelung. So zeigt sich, dass sich insbesondere kleinere Unternehmen intensiver mit der Nachfolgeregelung auseinandersetzen müssen. Bei 22,5% der Betriebe mit einer Größe von einem bis neun Mitarbeitenden ist die Übergabe noch nicht geregelt. Bei Firmen mit 10 bis 49 Mitarbeitenden liegt der Anteil bei 17,2%.

Mit zunehmender Unternehmensgröße nehmen die Relationen ab. So sinkt der Anteil von Unternehmen mit offener Nachfolge bei einer Mitarbeiterzahl von 250 bis 499 auf 4,3%. Bei 500 bis 999 Beschäftigten sind es nur noch 3,4 Prozent und ab einer Angestelltenzahl von 1.000 und mehr Personen 1,9%.

Unterschiede nach Branchen

Größere Unterschiede offenbaren sich hinsichtlich der Branchenzugehörigkeit. Vor der größten Herausforderung, eine Nachfolgeregelung zu treffen, steht laut Studie der Einzelhandel mit Schwerpunkt Bekleidung. Hier stehen 23,4% der Unternehmen vor einer offenen Nachfolge. Darauf folgen Druckereien und Verlage mit 21,9%, der allgemeine Einzelhandel mit 21,5% sowie der Einzelhandel mit Einrichtungen und Elektrobedarf mit 21,4%.

Vergleichsweise sicher ist die Nachfolge in den Sektoren kommerzielle Dienstleistungen, Personentransport sowie Ver- und Entsorgungsbetriebe mit einer Quote unter zehn Prozent.
Eine Analyse nach Bundesländern ergibt keine signifikante Abweichung. Den höchsten Wert erreicht Kärnten, wo bei 17,2% der Unternehmen die Nachfolge offen ist. Den geringsten Wert weist Oberösterreich mit einem Anteil von 13,3% aus. Nur knapp darüber rangiert die Landeshauptstadt Wien mit 13,6% .

Rechtzeitige Planung gefragt

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass die Herausforderung einer geregelten Nachfolge darin besteht, die Geschäftsübergabe an die nächste Managementgeneration rechtzeitig zu planen und sorgfältig abzuwickeln.

Dafür sind rechtliche Rahmenbedingungen, die Kontinuität des Geschäftsbetriebs und eine faire Unternehmensbewertung sowie die Ermittlung eines Übernahmepreises neben einigen weiteren Faktoren relevant. (rk)

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