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Sicherheit bei der Bezahlung steht für card complete-Vorstandsvorsitzenden Heimo Hackel an erster Stelle, egal ob mit Karte oder Uhr.

Redaktion 25.03.2016

Mit der Karte in der Hand

Der Kreditkartenmarkt birgt Herausforderungen und Wachstumschancen. Ohne Karte wollen wir nicht mehr.

WIEN. Die Wahrscheinlichkeit, schon einmal mit einem der Produkte von card complete zu tun gehabt zu haben, ist groß. Rund 1,5 Mio. Personen haben sie gar eingesteckt und können so am flächendeckenden Netz von Akzeptanzstellen der Nummer 1 am heimischen Kreditkartenmarkt profitieren.

medianet-Gründungsherausgeber Chris Radda sprach mit dem Vorstandsvorsitzenden der card complete Group, Heimo Hackel, über Strategie und Wachstum.


medianet: Wie war das Jahr 2015?
Heimo Hackel: Die Situation am Kreditkartenmarkt ist eine ebenso herausfordernde wie positive. Mehr als 80% des privaten Konsums werden noch bar bezahlt. Da ist ein Riesenpotenzial für Kartenzahlungen. Wir sind auch letztes Jahr wieder im zweistelligen Bereich gewachsen, die Entwicklung geht jetzt schon über viele Jahre in eine positive Richtung. Wir sehen das auch in der Verwendungshäufigkeit, natürlich auch von NFC (kontaktloses Bezahlen) beeinflusst.

medianet: Wodurch genau? Durch das Zahlen von kleineren, aber häufigeren Beträgen?
Hackel: Die Bequemlichkeit, die Geschwindigkeit und die Sicherheit stehen da sehr im Vordergrund. Wir merken, dass, gerade was NFC angeht, diejenigen, die es einmal verwendet haben, es immer verwenden. Man muss die Menschen davon initial überzeugen, dass sie's probieren.

medianet: Abgesehen von NFC – welcher Bereich bringt noch Wachstum?
Hackel: Ein weiterer Bereich, der auf der einen Seite schön wegen des Umsatzwachstums ist und auf der anderen Seite mit einer Vielzahl an Herausforderungen verbunden ist, ist eCommerce. Es wird immer mehr online gekauft, bestellt, kontrahiert. Da haben wir in den nächsten Jahren noch sehr viel an Informations- und Aufklärungsarbeit vor uns; Sicherheit ist da ein Riesenthema. Sehr viel kann da verhindert werden, wenn sich die Anwender an ein paar einfache Regeln halten. Ein bisserl Vorsicht walten lassen.

medianet: Ginge es im eCommerce auch ohne Karte?
Hackel: Eine online-Plattform zum Vertrieb von Dienstleistungen, Produkten ohne Kartenzahlung ist eine schwierige Sache. Es gibt zwar eine Reihe von Alternativen, ich behaupte aber schon, dass die Kartenzahlung für ein Unternehmen die günstigste ist – bis hin zur Geschichte ‚Geld im Kuvert schicken', was für den Versender mit einem gewissen Risiko verbunden ist. Von der Sicherheit, von der Bequemlichkeit, der Effizienz und auch vom Preis-Leistungs-Verhältnis her ist die Kartenzahlung unschlagbar. Die Wachstumsraten, die wir sehen, sind sehr stark – primär einmal auf der Kartenseite, auf der Akzeptanzseite schwächer, aber mit einer großen Dynamik.

medianet: Was halten Sie vom mobilen Bezahlen ohne Kreditkarte?
Hackel: Das ganze mobile Bezahlen, sei es über ein Smartphone oder über eine Uhr oder sonst eine nicht-Karten-basierende Lösung, ist im Moment noch mehr Hype als Realität. Da kann ich nur immer wieder wiederholen: Für uns ist allein die Transaktion von Bedeutung. Wo die Transaktion herkommt, ist, solange sie sicher und standardisiert ist, für uns kein Thema. Da steht allein die Standardisierung im Vordergrund.

medianet: Was erwarten Sie für 2016? Wird es zweistellig weitergehen?
Hackel: Sollte es nicht aufgrund makroökonomischer und geopolitischer Entwicklungen zu einer generellen Verlangsamung des Konsums und des Wachstums kommen, rechnen wir mit einer Entwicklung, wie wir sie in den letzten Jahren gesehen haben – wie gesagt, mit der Herausforderung, die sicherheitstechnischen Anforderungen, die risikomäßigen Bedrohungen, die wir zunehmend in der digitalen Welt sehen, weiterhin so bewältigen zu können wie bisher.

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