••• Von Paul Christian Jezek
WIEN. Beim Blick auf die Investoren junger Technologiefirmen stößt man schnell auf öffentliche Beteiligungsgesellschaften. Besonders in der Seed-Phase zählen sie gemeinsam mit Business Angels zu den wichtigsten Kapitalgebern.
Als Co-Investoren investieren öffentliche in der Regel zu gleichen Bedingungen wie die privaten entlang der Wettbewerbsbestimmungen nach dem Pari-passu-Modell. Das öffentliche Investment muss zudem meist von privater Seite gespiegelt werden. Möglich sind auch Wandeldarlehen oder andere Formen der Mezzanine-Finanzierung.
Charakteristisch ist die volkswirtschaftliche Zielsetzung: Die Fonds sollen die Finanzierungsbedingungen für Start-ups nachhaltig verbessern. Die öffentlichen Fonds setzen damit wichtige Impulse im Markt und bauen Brücken für private Investoren.
Mehrwert für Gründer
So hat etwa der aws Gründerfonds auf das eingesetzte Fondskapital bisher 200% private Mittel gehebelt. Als Tochter der Austria Wirtschaftsservice GmbH ist der aws Gründerfonds einer der aktivsten Risikokapitalfinanzierer in Österreich mit einem Fondsvolumen von fast 70 Mio. € und hat bereits 12 Beteiligungen erfolgreich abgeschlossen.
Anders als private Investoren können die öffentlichen auch jenen Gründern einen Mehrwert bieten, die nicht für ein Investment infrage kommen, sagt aws Gründerfonds-GF Ralf Kunzmann: „Wir geben auch Unterstützung bei der Vermittlung passender Förderinstrumente, leisten Aufbauarbeit und unterstützen Start-ups – auch wenn wir nicht direkt investieren können.”
Finanzierung für Panoptes
Der aktuellste Deal des aws Gründerfonds betrifft die Wiener Biotech-Firma Panoptes Pharma (medianet berichtete). Die aktuelle Finanzierungsrunde knüpft an eine Finanzierung durch Business Angels, einen ersten Lizenzdeal mit Laboratoires Leurqin Mediolanum SAS sowie eine 1,5 Mio. €-Forschungsförderung durch die FFG und eine Seed-Förderung durch die aws von 1 Mio. €.