WIEN. „Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit”, hatte ÖVP-Politiker Andreas Kohl einst gesagt und dafür Kritik einstecken müssen. Beim Thema Gesundheitsdaten könnte das aber teilweise stimmen. 2018 wurde die damalige Gesundheitsministerin Beate Hartinger-Klein (FPÖ) von der Ärztekammer heftig kritisiert, als sie eine Verknüpfung von ELGA-Daten zu Forschungszwecken vorschlug. Heute ist die Ärzteschaft liberaler. „Daten sind heute das Rückgrat unserer Welt”, betonte Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, im Rahmen einer Pressekonferenz. „Datenverknüpfungen könnten in einer Pandemie ein wichtiges Werkzeug sein”, sagte er.
Hilfe bei Impfschutz
Das Gute sei, dass „wir die Daten ja schon haben – es fehlt nur die Verknüpfung”. Wenn etwa die Daten der Gesundheitsbehörden mit den Medikationsdaten abgeglichen werden könnten, „selbstverständlich anonymisiert oder pseudonymisiert”, könnten schnell Zusammenhänge zwischen verabreichten Medikamenten und Krankheitsverläufen hergestellt werden. Nachsatz: Es gehe nicht darum, Daten von einzelnen Personen abzufragen, sondern um generelle Aussagen über die Wirksamkeit beim Impfschutz. Eine Datensammlung lehnen die Ärzte weiter ab.