HEALTH ECONOMY
Martin Rümmele 03.04.2015

Allergie-Saison startet und heizt Pharmabranche ein

Hintergrund Rund 1,3 Millionen Menschen in Österreich leiden an Heuschnupfen („Allergische Rhinitis”)

Apotheker und Augenoptiker rüsten sich. Pollenwarndienst bietet breite Informationen an.

Heuschnupfen sollte nicht unterschätzt werden, warnen Experten davon Betroffene. Er kann auch Asthma auslösen.

Wien. Die Natur ist aufgewacht, der Frühling zieht ins Land. Und mit ihm steigt auch die Pollenbelastung für Allergiker. Des einen Leid, des anderen Freud: Für die Pharmabranche und die Apotheken wird damit die umsatzstarke Erkältungssaison vom weiteren wirtschaftlichen Highlight des Jahres – eben der Allergiesaison – abgelöst. Beide Bereiche zusammen sind für das OTC-Geschäft die stärksten Motoren des Jahres.

Aufgrund des unbeständigen Wetters war der Start in die Allergiesaison 2015 recht sanft. Der Pollenflug der Birke steht aber nun kurz bevor und wird voraussichtlich eher durchschnittlich. Das zeigen die konkreten Prognosen, die nun auf einer Pressekonferenz des Österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien gemeinsam mit der Informationsplattform IGAV (Interessensgemeinschaft Allergenvermeidung) präsentiert wurden. Einschränkung: Sollte die Saison allerdings doch noch abrupt starten, können die Belas-tungen dennoch sehr stark sein.

Augenoptiker warnen

Für über 1,3 Mio. Menschen in Österreich, die unter dem sogenannten Heuschnupfen („Allergische Rhinitis”) leiden, ist es nichts als die letzte Schonfrist. Denn gemeinsam mit dem Erwachen der Natur geht auch die Pollensaison und damit das Laufen der Nase, das allgemeine Unwohlfühlen in der eigenen Haut und besonders das Tränen der Augen wieder los. Auch die Bundesinnung der Augenoptiker und Optometristen weiß um diese Qual und sagt den Pollen den Kampf an. Besonders die Beeinträchtigung der Augen durch ständiges Tränen, erbarmungsloses Jucken und schmerzhaftes Brennen stellt die größte Strapaze für das gesundheitliche Befinden dar, sagt Peter Gumpelmayer, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker/Optometristen, und empfiehlt: „Heuschnupfengeplagte, die jetzt besonders unter Pollen zu leiden haben, sollten unbedingt ihre Augen schützen.”Einen aktuellen Überblick haben Allergiker stets mit den Services des Österreichischen Pollenwarndiensts der MedUni Wien. Mit der Pollen-App wurde die Polleninformation mobil und kann individuell auf den einzelnen User zugeschnitten werden. Nun geht der beliebte Service in die vierte Runde und präsentiert sich so individuell wie noch nie (Info und kostenloser Download auf www.pollenwarndienst.at).

Breite Information

Der Österreichische Pollenwarndienst der MedUni Wien bringt Allergiker seit fast vier Jahrzehnten besser durch die Pollensaison. Die Informationen sind wissenschaftlich fundiert, verständlich aufbereitet, stets aktuell, kostenlos und inzwischen sogar auf den individuellen Bedarf zugeschnitten. Mit der Pollen-App wurde die Pollenwarnung mobil. Die mehr als 140.000 Nutzer und Nutzerinnen haben damit einen raschen Überblick, wo und in welchem Ausmaß „ihre” Allergie-Auslöser gerade in der Luft sind. „Neu in der App sind die detaillierten Blühzeiten und ein Countdown bis zum Saisonstart”, so Uwe E. Berger, Leiter des Pollenwarndiensts der MedUni Wien. „Dazu gibt es Infos zur durchschnittlichen Tagesbelastung für den aktuellen Standort.”Die Gefahr, die von Heuschnupfen ausgeht, sollte allerdings nicht unterschätzt werden, warnt die Österreichische Lungenunion. Jeder dritte Heuschnupfen-Patient erkrankt an Asthma. Wenn jemand die Lungenfunktion messen lassen oder das Allergie-Risiko wissen will, hat er dazu im großen PULMO-Bus die Möglichkeit, der ab Mitte April durch Österreich tourt. www.lungenunion.at

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