HEALTH ECONOMY
© Fresenius

Der Gesundheitskonzern Fresenius, Mutter der österreichischen Vamed, kämpft mit den Folgen der Pandemie.

Redaktion 04.11.2022

Alles am Prüfstand

Nächste Gewinnwarnung von Fresenius. Der neue Chef kündigt nun genaue Analysen und strenge Programme an.

••• Von Martin Rümmele

WIEN/BAD HOMBURG. Der neue Fresenius-Chef Michael Sen hat nach der zweiten Gewinnwarnung des deutschen Konzerns binnen weniger Monate angekündigt, alle Aktivitäten auf den Prüfstand zu stellen. „Wir bewerten alle Geschäfte, von oben nach unten und in hoher Geschwindigkeit”, sagte Sen am Montag in Bad Homburg. „Das wird in mehr Strenge resultieren.” Zuletzt war auch über eine Börsegang oder einen Verkauf der Österreichtochter Vamed spekuliert worden

Es müssten die Kosten sinken, um mit einem harten Umfeld zurechtzukommen. Man schaue auf das gesamte Portfolio und prüfe Möglichkeiten und Herausforderungen in allen Märkten, erklärte Sen. Der Gesundheits- und Krankenhauskonzern müsse sich nun auf die Angelegenheiten konzentrieren, die in „unserer eigenen Kontrolle liegen, auch genannt Selbsthilfe.”. Die Produktivität müsse steigen und das Unternehmen strenger bei den Kosten werden, führte der Manager aus, ohne konkrete Maßnahmen zu nennen. Ein Schlüsselelement sei der klare Fokus auf Rentabilität.

Kontakte zu Hedgefonds

Wegen schwieriger Geschäfte in Nordamerika hatten der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) und die Konzernmutter Fresenius am Sonntagabend überraschend ihre Geschäftsziele für das laufende Jahr gesenkt. FMC machen ein Mangel an Pflegekräften in den USA sowie steigende Löhne und Materialkosten zu schaffen. Schon Ende Juli hatten FMC und in der Folge Fresenius die Ziele korrigieren müssen. Fresenius leidet seit längerem unter den Folgen der Coronapandemie. Zuletzt hatte Fresenius bestätigt, Kontakt mit dem US-Hedgefonds Elliott gehabt zu haben, der Berichten zufolge auf eine Aufspaltung der komplexen Konzernstruktur dringen könnte.

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