••• Von Martin Rümmele
WIEN. Die gebürtige Amerikanerin Sarah Walters ist seit knapp 100 Tagen Country President für das österreichische Tochterunternehmen des britisch-schwedischen Pharmakonzerns AstraZeneca. Walters war während ihrer Karriere in diesem innovativen Unternehmen in einer Vielzahl von Führungspositionen über verschiedene Therapiegebiete hinweg tätig. Im medianet-Interview lobt die Managerin des globalen, forschungsorientierten biopharmazeutischen Unternehmens die Stärken des heimischen Gesundheitssystems.
„Breiter Zugang”
Was Österreich auszeichne, sei, dass Patienten einen breiten, für alle Menschen gleichen und frühen Zugang zu Medikamenten und Innovationen haben. „Hier ist Österreich international gesehen sicher im oberen Bereich und darauf sollte man wirklich stolz sein.” Eine Herausforderung sei aber die duale Finanzierung des Systems, die eine Gesamtübersicht und damit auch eine Evaluierung des tatsächlichen Werts von neuen Therapien schwer mache. Die Zahler wie Krankenkassen oder Bundesländer als Spitalsträger im System könnten kaum sehen, was etwa eine medikamentöse Therapie bringe und in anderen Bereichen auch spare. „Es braucht hier besser integrierte Systeme, damit man verstehen kann, was passiert und welche Möglichkeiten neue Produkte den Patienten bringen.” Denn es müsse klar sein, dass Medizin und Forschung ihren Preis hätten und Werte für die Versorgung der Menschen liefern, sagt Walters.
Der besondere Fokus bei AstraZeneca ist auf Forschung ausgerichtet – kommen heuer fünf Indikationserweiterungen auf den Markt, sollen es 2020 zwei neue Produkte und 10 Indikationserweiterungen 20 sein. Man wolle die Medizin weiterentwickeln, beschreibt die Österreich-Geschäftsführerin die Philosophie des Konzerns. Die thematischen Schwerpunkte von AstraZeneca liegen dabei auf der Behandlung kardiovaskulärer, metabolischer, respiratorischer, inflammatorischer, onkologischer und neurologischer Erkrankungen sowie Autoimmunerkrankungen. Jene Schwerpunkte die man stark ausbauen möchte sind Onkolgoie, Atemwegserkrankungen sowie Kardiologie und Diabetes.
Eine Herausforderung ist dabei die zunehmende Digitalisierung des Gesundheitswesens und der Forschung im Pharmabereich. „Wir nutzen die Möglichkeiten hier sehr breit und nicht nur für die Entwicklung neuer Produkte, sondern für alle unsere Prozesse”, sagt Walters.