HEALTH ECONOMY
© Fresenius

Die Vamed wird vom Mutterkonzern Fresenius aufgesplittet, Teile werden verkauft, unter anderem an Porr und Strabag.

Redaktion 07.06.2024

Bund gibt Vamed ab

Nach der Filetierung des Gesundheitsdienstleisters Vamed durch Fresenius gibt auch die ÖBAG ihren 13%-Anteil ab.

••• Von Martin Rümmele

WIEN/BAD HOMBURG. Die Staatsholding ÖBAG zieht sich aus der Vamed zurück und gibt ihren Anteil von 13% an den deutschen Mehrheitseigentümer, den börsennotierten Krankenhausbetreiber Fresenius, ab. Wie die ÖBAG am Dienstag mitteilte, habe man sich mit Fresenius geeinigt, eine seit 1996 bestehende Call/Put-Option umzusetzen. „Über den Kaufpreis, der auf den Rahmenbedingungen der ursprünglichen Privatisierung basiert, wurde Stillschweigen vereinbart”, hieß es in der Aussendung der ÖBAG.

„Mit diesem Schritt setzen wir auf die bereits 1996 vereinbarte Regelung zu unserem Ausstieg”, erklärte ÖBAG-Chefin Edith Hlawati. „Dabei war uns wichtig, dass die Assets der Vamed an Partner verkauft werden, denen sowohl die heimischen Standorte an Thermenbetrieben sowie Reha-Einrichtungen und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein Anliegen sind”, so ­Hlawati.
Die Geschäftsbereiche der Vamed waren in den vergangenen Wochen auf verschiedene Unternehmen aufgeteilt worden. Nur für das internationale Projektgeschäft („Health Tech Engineering”) gibt es keine Zukunft. Dieses wird „schrittweise und geordnet zurückgeführt”, wie Anfang Mai bekanntgegeben wurde (medianet berichtete).
Die Anteile an den Thermen in Österreich, die technische Betriebsführung des Allgemeinen Krankenhauses Wien und das österreichische Vamed-Projektgeschäft wurden für 90 Mio. € an ein Konsortium der Baukonzerne Porr und Strabag verkauft, das rund 3.000 Mitarbeiter übernimmt.

B & C hält 10% an Vamed

Der Krankenhausdienstleistungsbereich mit einem Umsatzanteil von 30% wiederum wird an Fresenius übertragen. Ein großer Teil der Vamed-Mitarbeiter sind in den Reha-Kliniken des Konzerns beschäftigt, die ebenfalls Anfang Mai mehrheitlich an die französische Beteiligungsgesellschaft PAI Partners verkauft wurden. Insgesamt hatte Vamed zuletzt 2023 einen Umsatz von 2,36 Mrd. €. Neben der ÖBAG ist an der Vamed AG auch die B&C Gruppe beteiligt. Der B&C Holding, die Mehrheiten an den börsennotierten Industiekonzernen Lenzing, Semperit und AMAG hält, gehören laut zehn Prozent der Vamed-Aktien.

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