HEALTH ECONOMY
© PantherMedia/SIphotography

Ina Karin Schriebl 02.06.2017

Burnout nimmt zu und trifft auch Therapeuten

Eine neue Studie zeigt, dass bereits jeder Dritte Erfahrung mit Burnout gemacht hat; die Therapeuten sind überlastet.

••• Von Ina Karin Schriebl

LINZ/WIEN. Fast jeder dritte Beschäftigte in Österreich kennt Fälle von Burnout im eigenen Betrieb, und ebenfalls rund ein Drittel sieht sich zumindest leicht Burnout-gefährdet. Das zeigt eine aktuelle Auswertung des Österreichischen Arbeitsklima-Index der Arbeiterkammer Oberösterreich.

Steigende Anforderungen

Für viele Beschäftigte werde es zunehmend schwierig, die steigenden Anforderungen im Beruf mit dem Bedürfnis nach einem erfüllten Privat- und Familienleben in Einklang zu bringen und den eigenen hohen Ansprüchen an die Qualität der Arbeit gerecht zu werden, erklärte AK-Präsident Johann Kalliauer in Wien. Diese Belastungen seien für knapp ein Drittel der Beschäftigten zu hoch. Fast vier von zehn Beschäftigten machen sich den Angaben zufolge Sorgen um ihre Kollegen.

„Um Burnout zu verhindern, reicht es nicht, die psychischen Belastungen am Arbeitsplatz zu erheben. Die Arbeitgeber müssen die Ergebnisse der Evaluierung ernst nehmen und wirksame Maßnahmen gegen krankmachende Arbeitsbedingungen umsetzen”, forderte Kalliauer.
Beleuchtet wurde auch das Thema psychischer Stress; ein knappes Viertel der Beschäftigten fühlt sich demnach durch Zeitdruck belastet, etwa ein Sechstel durch ständigen Arbeitsdruck. Jeweils rund ein Zehntel aller Beschäftigten empfindet technische oder organisatorische Änderungen sowie wechselnde Arbeitsabläufe als stressig. 52% der Beschäftigten machen gelegentlich, 17% sogar häufig Überstunden. Vor allem Männer, öffentlich Bedienstete, leitende Angestellte sowie Facharbeiter müssen häufiger über die vereinbarte Arbeitszeit hinaus arbeiten. Nach Branchen stechen nach Erkenntnissen der AK das Bauwesen, der Bereich Verkehr/Nachrichtenwesen sowie der Tourismus mit überlangen Arbeitszeiten hervor.
Der Arbeitsklima-Index misst und beschreibt vierteljährlich die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen aus Sicht der Arbeitnehmer. Gestiegen sind vor allem die positive Einschätzung der wirtschaftlichen Zukunft und des Betriebes und der Optimismus hinsichtlich der Karriere- und Aufstiegschancen.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL