HEALTH ECONOMY
© Ernst Kainerstorfer

Die Familie Prinz hat das in Korneuburg sitzende Unternehmen Croma-Pharma seit dem Jahr 1976 auf- und ausgebaut.

18.12.2015

Croma wächst rascher als geplant

Serie Österreichische Pharmaunternehmen im Portrait Teil 3 – Croma-Pharma wird heuer kräftiger wachsen, als ­geplant und kooperiert im Vertrieb nun mit Stada.

••• Von Martin Rümmele

KORNEUBURG. Das international tätige Familienunternehmen Croma-Pharma wird heuer stärker wachsen als geplant. Der Konzernumsatz dürfte etwa 54 Mio. € liegen – statt wie im Frühjahr erwartet bei 50 Mio. €. Im kommenden Jahr werden 65 Mio. € angepeilt. Helfen soll dabei ab 1. Februar 2016 eine Vertriebskooperation mit der börsennotierten deutschen Stada Arzneimittel AG über deren Tochtergesellschaft Stada Aesthetics AG. Die langfristige Kooperation bezieht sich sowohl auf das bestehende Produkt-Sortiment als auch auf die Produkt-Pipeline der eigentümergeführten Croma-Pharma.

Das österreichische Unternehmen erteilt Stada Markenlizenzrechte und weitere Vertriebsrechte die sich zunächst auf Deutschland, Belgien, Italien, Großbritannien, Schweden, Dänemark, Finnland, Norwegen, Ungarn, Kroatien und Hongkong beziehen. In Deutschland und Belgien erwirbt Stada die bestehenden Vertriebsgesellschaften der Croma Pharma mit insgesamt fünf Mitarbeitern.
Nach dem Verkauf der Unternehmenssparten Augenheilkunde und Orthopädie an ein Tochterunternehmen der Valeant Pharmaceuticals im Vorjahr konzentriert sich das Unternehmen auf das dynamisch wachsende, nicht-invasive sowie minimal-invasive Anti-Aging-Segment. „Wir investierten massiv in eigene Forschung und die Entwicklung neuer Produkte, um das langfristige Wachstum des Unternehmens zu sichern”, sagt Andreas Prinz, der das Unternehmen in zweiter Generation mit seinem Bruder Martin führt. Croma-Pharma fördert so auch die medizinische und pharmazeutische Forschung in Österreich durch klinische Auftrags- und Teststudien. Im Portfolio finden sich Kosmetika, Arzneimittel und Medizinprodukte für den Anti-Aging-Bereich. „Uns geht es immer darum, zuerst die Bedürfnisse des Kunden zu sehen und nicht die regulatorische Einteilung. Was wir anbieten, soll dem Arzt helfen, seine Kunden und Kundinnen jünger, besser, frischer und erholter aussehen zu lassen, und hier wollen wir dem Arzt eine umfassende Toolbox bieten, aus der er sich bedienen kann und das jeweils Beste auswählt.”

Dieses Portfolio wird weiter ausgebaut. Dazu ist man eine Kooperation mit Asiens führendem Produzenten von Botulinum Toxin eingegangen. Ein Investitionsvolumen im zweistelligen Millionenbereich für die Rechte und folgenden klinischen Studien in Europa, den USA und Ozeanien sollen Croma-Pharma bis 2021 einen Umsatz von über 100 Mio. € im dynamisch wachsenden Markt für ästhetische Medizin sichern.

Große Kapazitäten

Die Produktionskapazitäten dafür wurden in den vergangenen Jahren geschaffen. „Croma-Pharma produziert sehr industriell. Um hohe gleichbleibende Qualitäten produzieren zu können, muss man vollautomatisch industriell fertigen und das heißt auch hohe Kapazitäten”, sagt Prinz.

Der Markt für ästhetische Produkte wächst sehr stark, nicht zuletzt aufgrund neuer Produkte und Technologien und weil auch „die Mediziner immer besser mit diesen neuen Möglichkeiten umgehen können”. Das schaffe bessere Ergebnisse in den Behandlungen und so auch wachsendes Interesse. „Unsere Aufgabe ist, zu schauen, dass diese Möglichkeiten einer breiteren Masse zugänglich gemacht werden. Der Trend geht weg von erkennbaren, irreversiblen Behandlungen hin zu sanften, nicht-invasiven Therapien. Patienten wollen erholt, erfrischt aussehen. Gleichzeitig sehen wie eine ethische Komponente und wollen verantwortungsvoll mit dem Thema umgehen.”

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