HEALTH ECONOMY
© Sandoz

Redaktion 17.11.2023

Die letzte Bastion

Sandoz nahm in Tirol eine neue Produktion für Antibiotika in Betrieb. Es ist das letzte derartige Werk in Europa.

••• Von Martin Rümmele

KUNDL. „Antibiotika sind das Rückgrat der Medizin, und das Werk in Kundl ist ein Beweis für die Widerstandsfähigkeit der europäischen Produktion”, sagte Richard Saynor, CEO des Generikariesen, am vergangenen Wochenende. Der Konzern nahm Investitionen von 150 Mio. € in Kundl und 25 Mio. € in Holzkirchen bei München in Betrieb.

Öffentliche Förderung

„Diese Investitionen stärken unsere industrielle Präsenz in Europa, bekräftigen unser Engagement im Bereich unserer ökologischen Verantwortung und bekräftigen unsere Entschlossenheit, das weltweit führende und am meisten geschätzte Unternehmen für Generika und Biosimilars zu sein. Das neue Entwicklungszentrum in Holzkirchen wird zu einem globalen Hub für Biosimilar-Expertise”, erklärte Saynor bei dem Festakt in Kundl. Sandoz verfügt über das einzige verbliebene große, vertikal integrierte Produktionsnetzwerk für Penicilline in Europa. Die Investition in Kundl wurde mit 50 Mio. € durch die öffentliche Hand gefördert. Peter Stenico, Country President von Sandoz, betonte die Wichtigkeit von Penicillin: „Dieses ist von enormer Relevanz für die Grundversorgung. Derzeit versorgen wir allein in Österreich fünf Millionen Menschen mit unseren Produkten.” Kundl habe sich dabei als „wichtigster Produktionsstandort” etabliert und sei das einzige verbliebene Penicillin-Werk Europas.

Sandoz-Österreich-CEO Hannes Wörner sah mit der neuen Produktionsanlage den Bedarf an Penicillin ausreichend gedeckt: „Europa und die Welt können wir damit gut versorgen.” Die Versorgungssicherheit mit Antibiotika sei damit sichergestellt, sagte Wirtschaftsminister Martin Kocher, der betonte, dass das Bekenntnis von Sandoz zu Kundl zeige, dass „der Standort attraktiv ist”.

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