••• Von Martin Rümmele
BAD HOFGASTEIN. Am 24. und 25. Oktober wurde beim Austrian Health Forum (AHF) intensiv über das österreichische Gesundheitssystem nachgedacht, um Lösungsansätze für drängende Probleme zu erarbeiten. Meinhild Hausreither, Sektionschefin im Gesundheitsministerium, präsentierte den Problemaufriss: „Die Anzahl der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre liegt in Österreich unter dem Schnitt vergleichbarer Länder. Deshalb gilt es, Gesundheitsförderung, Gesundheitskompetenz und Prävention auszubauen.”
Das Anliegen, verstärkt auf kostenlose Impfungen als Instrument der Vorsorge zu setzen, traf auf breite Unterstützung. Die Teilnehmer am AHF-Gastein befürworteten vor allem eine volle Ausrollung des eImpfpasses mit Einladungs- und Erinnerungsfunktion. ÖGK-Obmann Andreas Huss betonte: „Impfen ist eine zentrale Aufgabe der österreichischen Gesundheitsvorsorge. 90 Mio. Euro pro Jahr können eingesetzt werden. Das Nationale Impfgremium arbeitet an einem Priorisierungsvorschlag, der uns im Dezember vorliegt. Diese Liste werden wir evaluieren, um im nächsten Jahr einzusteigen.”
Fokus auf Datennutzung
Die Potenziale von Digitalisierung zu nutzen und dabei den Datenschutz verantwortungsvoll zu berücksichtigen, fand ebenfalls allgemeine Zustimmung. „Wenn es uns nicht gelingt, Digitalisierung optimal einzusetzen, werden wir die Bevölkerung nicht optimal versorgen können”, erklärte Peter Lehner, Obmann der Sozialversicherung der Selbständigen. Die Experten waren sich einig, dass einheitliche Strukturen und Prozesse geschaffen werden müssen, etwa durch die Einbindung von Gesundheitsdaten, um Patienten gezielt Fachärzte vorzuschlagen oder ihnen bei der Suche direkt Terminoptionen mitzugeben.