••• Von Martin Rümmele
WIEN/LEOGANG. Die Digitalisierung von Gesundheitswesen und Medizin war das Generalthema des ersten Austrian Health Forum als Expertenmeeting des Senats der Wirtschaft in Zusammenarbeit mit Partnern in Leogang in Salzburg am vergangenen Wochenende. Fazit: Ohne erkennbaren Nutzen für Patienten und Ärzte werden viele Bemühungen im Bereich der Digitalisierung scheitern. „Der Zugang zu Gesundheitsleistungen wird sich verändern, erleichtern”, sagte Maria Kletecka-Pulker, Geschäftsführerin der Österreichischen Plattform Patientensicherheit. Die Frage sei aber: „Werden die Patienten den digitalen Tools auch vertrauen oder sie negieren?” Während die Digitalisierung einerseits für manche Patientengruppen und in manchen Situationen – ein Beispiel sei die Überwindung von Sprachbarrieren durch Dolmetschsysteme – Vorteile bringen würde, könnten auch neue Benachteiligte entstehen: „Wir werden eine neue vulnerable Gruppe haben, die ‚analogen Patienten', welche die Werkzeuge nicht benützen können oder das nicht wollen.” Das österreichische Gesundheitswesen sei aber dazu verpflichtet, einen gleichen Zugang zu den Leistungen zu ermöglichen.
Schutz vor Fehlern
Auf der anderen Seite kann die Digitalisierung für die Patienten auch große Vorteile bieten. Kletecka-Pulker: „Die große Chance liegt in der Patientensicherheit. Laut einer neuen Studie sind Behandlungsfehler bereits die dritthäufigste Todesursache.” Von besserer Kommunikation aller Beteiligten bis hin zu Systemen, welche Medikationsfehler verhindern helfen oder ein besseres Monitoring der Patienten ermöglichen, alles das könnte die Situation verbessern.