••• Von Martin Rümmele
WIEN/BRAUNSCHWIEG. Der Genetiker Josef Penninger wird ab 1. Juli wissenschaftlicher Geschäftsführer des deutschen Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI). Gleichzeitig übernimmt der Genetiker eine 25%-Professur für Personalisierte Medizin an der Medizinischen Universität Wien (MUW) und wird mithelfen, deren neues Eric-Kandel-Institut für Präzisionsmedizin zu gestalten.
Rückkehr aus Kanada
Penninger leitete von 2003 bis 2018 als Gründungsdirektor das Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien. 2018 übernahm er die Leitung des Life Sciences Institute (LSI) der University of British Columbia (Kanada), seinen Angaben zufolge das größte derartige Institut an einer kanadischen Uni mit rund 1.000 Mitarbeitern und 90 Forschungsgruppen. „Das habe ich nun viereinhalb Jahre gemacht, und es war eine interessante Zeit. Dann haben mich Helmholtz und die MUW angesprochen, ob ich mir vorstellen kann, wieder nach Europa zurückzukommen. Das war ein tolles Angebot, und ich bin glücklich, dass das etwas geworden ist”, erklärte der 58-jährige gebürtige Oberösterreicher.
Braunschweig werde ab Oktober sein Lebensmittelpunkt werden, in Wien werde er ein paar Tage oder eine Woche pro Monat sein, um die notwendigen Schritte zum Aufbau des Kandel-Instituts zu setzen. Das habe er seinem Mentor, dem 1929 in Wien geborenen, von den Nazis aus seiner Heimat vertriebenen US-Neurobiologen und Medizin-Nobelpreisträger Eric Kandel (93) versprochen, sei also „etwas Persönliches” und „das tue ich mit größter Leidenschaft”. Er ist überzeugt, dass es „wunderbare Synergien zwischen HZI und der MUW geben wird und wir gemeinsame Projekte entwickeln können”, sagt Penninger.