••• Von Katrin Grabner
WIEN. Das „Nationale Krebsrahmenprogramm in Österreich” feiert heuer sein zehnjähriges Bestehen. Bei einer Jubiläumsveranstaltung im Parlament luden die Karl Landsteiner Gesellschaft in Kooperation mit MSD Österreich Experten und Expertinnen ein, um über bisherige Entwicklungen sowie aktuelle und zukünftige Herausforderungen in der Versorgung von Krebserkrankungen zu diskutieren.
„Sorgenkind” Prävention
Denn obwohl sich Österreich mit Platz 10 im oberen Mittelfeld hinsichtlich der Überlebensrate einordnet, besteht laut Thomas Hofmarcher, Research Director des Swedish Institute for Health Economics, weiterhin viel Potenzial zur Verbesserung bei der heimischen Krebsversorgung. Hofmarcher stellte bei der Veranstaltung einen Vergleich von Österreichs Krebsversorgung zu jener des EU-Durchschnitts an. Als besonders gut führte er die Verfügbarkeitsrate von Medikamenten an; hier würde sich Österreich im Spitzenfeld befinden. Um diese Top-Position halten zu können, müsse nun aber darauf geachtet werden, dass nationale Bewertungsmechanismen diese Zeitspanne „nicht ungewollt verlängern”, mahnte der Experte.
Luft nach oben gibt es laut Hofmarcher vor allem im Bereich Prävention, die der Experte als „Sorgenkind” in der österreichischen Krebsversorgung bezeichnete.
Unzureichende Datenlage
Auch das Fehlen von ausreichend Gesundheitsdaten sowie deren Monitoring und Evaluation wurde als Kritikpunkt hervorgehoben. Herausforderungen sieht der Expertenkreis bei der Verfügbarkeit eines standardisierten, validierten und klinisch relevanten Datensatzes über den gesamten Behandlungsverlauf sowie das durchgehende Qualitätsmanagement dieser Datenbank. Nur so könne man verlässlich Rückschlüsse auf den Erfolg gewisser Präventions- und Behandlungsmethoden ziehen.
Die Experten und Expertinnen waren sich einig, dass ein bundesweites, aktualisiertes Krebsrahmenprogramm die Versorgungsqualität, den Forschungsfortschritt und die Transparenz der Behandlung vereinfachen und somit verbessern kann.