HEALTH ECONOMY
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Laut einer neuen Studie erhalten bei Schmerzbeschwerden 47% der Männer Schmerzmittel, aber nur 38% der Frauen.

Redaktion 13.09.2024

Frauen müssen leiden

Eine internationale Studie zeigt, dass Frauen seltener Schmerzmittel verschrieben bekommen als Männer – trotz gleicher Beschwerden.

••• Von Katrin Grabner

WIEN/JERUSALEM. Frauen erhalten nach dem Aufsuchen der Notaufnahme seltener ein Rezept für Schmerzmittel als Männer, wie eine Studie mit Daten aus den USA und Israel nahelegt. „Diese Unterbehandlung der Schmerzen von Patientinnen könnte schwerwiegende Folgen für die Gesundheit der Frauen haben und möglicherweise zu längeren Genesungszeiten, zu Komplikationen oder chronischen Schmerzzuständen führen”, warnte Studienleiterin Shoham Choshen-Hillel, Professorin der Hebrew University of Jerusalem in Israel.

Sexistische Vorurteile

Als Grund für die Unterversorgung von Frauen werden sexistische Vorurteile vermutet: Der Glaube, dass Frauen übertreiben, sei beim Gesundheitspersonal weit verbreitet. Ein weiterer Grund könnte den Forschenden zufolge sein, dass Männer öfter nach Schmerzmitteln fragen als Frauen.

Frauen mussten außerdem durchschnittlich 30 min länger auf eine Behandlung warten und ihre Schmerzwerte wurden seltener erfasst.
Das Forschungsteam fordert Schulungen für Klinikpersonal, um einer Unterversorgung von Frauen mit Schmerzmitteln entgegenzuwirken.

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