••• Von Katrin Grabner und Martin Rümmele
KUNDL / BASEL / WIEN. Im Herbst des Vorjahres hat Novartis-CEO Vas Narasimhan in Tirol ein Erdbeben ausgelöst, als er erklärte, dass man die Generika-Tochter auf den Prüfstand stellen werde. Aktueller Stand: „In Bezug auf die strategische Überprüfung von Sandoz untersucht Novartis weiterhin alle Optionen, die von der Beibehaltung des Geschäfts bis zur Trennung reichen, um Sandoz das bestmögliche Wachstum zu ermöglichen. Wir werden bis Ende 2022 über die Fortschritte bei der Überprüfung berichten”, teilt eine Sandoz-Sprecherin mit. Sandoz hat in Tirol rund 4.500 Beschäftigte.
Vor zwei Wochen dann die nächste Hiobsbotschaft: Novartis wolle im Rahmen eines Sparprogramms Stellen streichen. Weltweit seien Tausende von Jobs betroffen, berichtete die Züricher Zeitung Tages-Anzeiger unter Berufung auf Insider.
Nun kommt allerdings in Tirol wieder Hoffnung auf. Der Konzern sucht aktuell rund 400 Beschäftigte für die Tiroler Standorte Kundl und Schaftenau, heißt es von Sandoz. Nicht alle davon sind nur auf natürliche Abgänge zurückzuführen. „Die Novartis Gruppe investiert stark in die Standorte Kundl/Schaftenau; um nur zwei Beispiele zu nennen: In Kundl wird derzeit in einen modernen enzymatischen Prozess zur Herstellung von oralem Amoxicillin (Investitionsvolumen: 100 Mio. €) investiert, dem wichtigsten Penicillin, um die Position von Kundl als Zentrum und Drehscheibe für orale Antibiotikaproduktion in Europa zu stärken. In Schaftenau werden in Kürze zwei Gebäude mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von mehr als 300 Mio. Euro in Betrieb genommen, in denen hochmoderne Biopharmazeutika nach weltweit neuesten Standards erzeugt werden. Alleine hier entstehen 180 zusätzliche Jobs”, teilt die Sprecherin auf medianet-Anfrage mit.