HEALTH ECONOMY
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Dachverbandsvorsitzender Peter Lehner blickt trotz prognostizierter Verluste bis 2026 positiv in die Zukunft.

Redaktion 20.05.2022

Kassenminus steigt

Alle drei Versicherungsträger erwarten 2022 ein Minus. Es könnte mehr als doppelt so hoch wie 2021 werden.

••• Von Katrin Grabner

WIEN. Die sozialen Krankenversicherungsträger erwarten laut dem Dachverband der Sozialversicherungsträger für heuer ein Defizit von 343,9 Mio. €. Laut vorläufiger Zahlen soll es bei allen drei Trägern ein Minus geben: 137,2 Mio. bei der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), 169,4 Mio. bei der Versicherungsanstalt öffentlicher Bediensteter, Eisenbahner und Bergleute (BVAEB) und 37,3 Mio. € bei der Sozialversicherungsanstalt der Selbständigen (SVS).

Höher als bisher geplant

Die aktuelle Prognose ist damit um 22,5 Mio. € schlechter aus als noch vor drei Monaten und würde ein um 203,5 Mio. € größeres Jahresdefizit als noch 2021 bedeuten – da war es ein Minus von 140,4 Mio. €, wobei die SVS nach den vorläufigen Zahlen noch ein Plus von 98,7 Mio. € schrieb, die ÖGK ein Minus von 92,2 Mio. und die BVAEB ebenfalls ein Minus von 146,9 Mio. €.

Das erwartete Defizit, das damit mehr als doppelt so groß wäre wie 2021, entspricht prognostizierten Nachhol­effekten: Nachdem im ersten Pandemiejahr 2020 Arztbesuche oft reduziert wurden, sind diese 2021 – und damit die Ausgaben – aber um über zehn Prozent angestiegen. Damit haben sich ebenso die Kosten für Arzneimittel um fast sieben Prozent erhöht.

1,5 Mrd. Euro Verlust bis 2026

Aber auch in den nächsten vier Jahren soll es nicht wirklich besser werden. Bis 2026 rechne mit einem kumulierten Defizit von mehr als 1,5 Mrd. €. Das für heuer prognostizierte Minus von 343,9 Mio. € soll im kommenden Jahr auf 308,1 Mio. € und 2024 auf 256,7 Mio. € sinken. 2025 soll es laut Prognosen allerdings wieder leicht ansteigen und sich auf 268,6 Mio. € belaufen. Für 2026 wird dann wieder ein hoher Anstieg auf 343,8 Mio. € erwartet.

Trotz düsterer Prognosen steht für Dachverbands-Chef Peter Lehner die Sozialversicherung „dank der SV-Reform und den neuen, klaren und effizienten Strukturen auf einem stabilen Fundament. Trotz Corona­krise und mitten in der turbulenten wirtschaftlichen Situation entwickelt sich die Gebarung aller KV-Träger konstant stabil und solide. Diese Ausgangs­situation schafft die Möglichkeit auf die fordernden Bedingungen zu ­reagieren”, sagte er.

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