••• Von Martin Rümmele
NEW YORK/WIEN. Die Geschichte Anfang Jänner sorgte in den USA für heftige gesundheitspolitische Debatten: Nach einem Lotto-Gewinn hatte der US-Amerikaner Donald Savastano (51) endlich genug Geld, um zum Arzt zu gehen. Doch die Diagnose kam zu spät: Er hatte Krebs im Endstadium. Nur wenige Tage nach dem Lotto-Gewinn verstarb er. Wie so viele Menschen in den USA hatte der Selbstständige keine Kranken-Versicherung.
Schockwellen an der Börse
Dann folgte ein Paukenschlag, der auch die US-Börsen erzittern ließ und vor allem Aktien von Gesundheitsunternehmen in Minus trieb: Drei der größten Konzerne der Vereinigten Staaten haben sich zusammengetan, um die Kosten für die Gesundheitsversorgung ihrer Mitarbeiter und damit auch für das Gesundheitswesen in den Vereinigten Staaten zu reduzieren. Der Online-Händler Amazon, die vom berühmten Investor Warren Buffett geführte Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway und Amerikas größte Bank JP Morgan haben angekündigt, ein neues, unabhängiges Unternehmen zu gründen, das auf Gesundheitsleistungen für ihre amerikanischen Belegschaften spezialisiert sein soll.
„Die steigenden Gesundheitskosten fressen sich wie ein Bandwurm durch die US-Wirtschaft”, sagte Starinvestor Buffett. Man habe zwar noch keine Lösung für dieses Problem, sei aber auch nicht bereit, es als unausweichlich hinzunehmen, so Buffett weiter.
Beginnen wollen die drei Konzerne, die zusammen Hunderttausende Menschen beschäftigen, mit einer unabhängigen und nicht gewinnorientierten Firma, die technologische Lösungen finden soll, um Mitarbeitern simplere und günstigere Gesundheitsvorsorge zu bieten. Details wurden zunächst nicht genannt. „Die drei Konzerne haben außergewöhnliche Ressourcen; unser Ziel ist es, Lösungen zugunsten unserer US-Angestellten, ihrer Familien und – möglicherweise –aller Amerikaner zu finden”, sagte JPMorgan-Chef Jamie Dimon.
Die Aktienkurse einer Reihe von Gesundheitsunternehmen reagierten sofort. Besonders hart traf es Pharmadienstleister sowie CVS Health, eine Drogerie- und Apothekenkette, und Krankenversicherer wie Aetna oder United Health.