HEALTH ECONOMY
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Redaktion 18.10.2019

Personallücken werden in Kliniken immer größer

Ärzte warnen, dass es mit der Versorgung in Spitälern ­enger wird. Studie zeigt: Personal fürchtet eigene Häuser.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. In Wien ist der erste Infrastrukturreport zum Gesundheitssystem präsentiert worden. Obwohl der Befund prinzipiell gut ausgefallen ist, ortet Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres in Bereichen wie Pflege, Ambulanzen oder Kassenstellen jedoch Handlungsbedarf. Für die von der Agentur Create Connections erstellte Studie wurden Ärzte, Patienten und Wirtschaftsvertreter befragt.

Überfüllte Ambulanzen

Als Problemfelder wurden etwa der administrative Aufwand, die Wartezeiten auf Untersuchungen und überfüllte Ambulanzen genannt. Auch der Ausbau stationärer und mobiler Pflegeeinrichtungen wurde urgiert. Zudem wurde vorgeschlagen, die Zahl der Beschäftigten zu erhöhen.

Kammerchef Szekeres fühlt sich durch die Ergebnisse bestätigt; er forderte 300 zusätzliche Kassenstellen, denn deren Anzahl würde derzeit sogar sinken. Auch in den Spitälern seien 300 neue Posten für Mediziner nötig. Nötig sei auch eine verbesserte Koordination nicht zuletzt deswegen, um die Überlastung der Spitalsambulanzen zu reduzieren, ist Szekeres überzeugt. Der Andrang dort hängt wohl auch mit den Öffnungszeiten zusammen: Der Großteil der Befragten war der Ansicht, dass die Ambulanzen vor allem deswegen so voll sind, weil Arztpraxen am Wochenende und am Abend nur sehr eingeschränkt offen haben; der Ärztekammerpräsident sprach sich deshalb dafür aus, Akutordinationen in den Krankenhäusern einzurichten – nach Vorbild der Allgemeinmedizinischen Akutordination AMA im Wiener AKH. Diese wird vom Ärztefunkdienst betrieben und entlaste die Notaufnahme.

Zu wenige Pflegekräfte

Doch nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch in der Pflege fehlt Personal. Nach Schätzungen von Ärzten fehlen allein im AKH derzeit 160 Pflegekräfte. Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker räumte ein, dass die Personalsituation im Pflegebereich vor großen Herausforderungen stehe. Allein bis 2030 würden infolge von Pensionierungen und der Altersentwicklung in der Bevölkerung mehr als 9.000 neue Pflegekräfte in der Langzeitpflege benötigt; der Akutbereich ist hier noch gar nicht mitgerechnet.

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