HEALTH ECONOMY
Judith Neunteufl 13.02.2015

Pfizer kauft für 14,9 Mrd. € ein

Akquisition Übernahme von Infusionsspezialist Hospira ist in der Pharmabranche der nächste Großdeal – weitere werden erwartet

Unter dem Pfizer-Dach soll die weltweite Vermarktung der Hospira-Produkte angekurbelt werden.

New York. Das Jahr ist noch jung, und zahlreiche Konzerne haben bereits ihre Besitzer gewechselt. Auch in der Pharmabranche gibt es die nächste Milliardenübernahme. Nach intensiven Verhandlungen hat sich der US-amerikanische Konzern Pfizer mit dem Konkurrenten Hospira auf einen Kauf verständigt.

Hospira gilt als Spezialist für injizierbare Medikamente und Infusionstechnologien und stellt außerdem sogenannte Biosimilars her, Folgepräparate von Biopharmazeutika, deren Patent abgelaufen ist. Zurzeit beschäftigt das Unternehmen mit Sitz in Lake Forest im US-Bundesstaat Illinois rund 19.000 Mitarbeiter.Rund 17 Mrd. USD (14,85 Mrd. €) lässt sich Pfizer die Übernahme kosten, die in der zweiten Jahreshälfte unter Dach und Fach gebracht werden soll. Der US-Pharmariese bietet 90 USD pro Aktie, die der Verwaltungsrat von Hospira den Anteilseignern anzunehmen empfiehlt – unter der Voraussetzung, dass die Wettbewerbsbehörden zustimmen.Pfizer rechnet damit, dass Hospira schon im ersten Jahr zu einer Gewinnsteigerung beitragen wird. Bis 2018 sollen die Kostenvorteile durch den Zusammenschluss bei jährlich 800 Mio. USD liegen.Pfizer bedient die drei Geschäftsfelder rezeptfreie Medikamente, verschreibungspflichtige Medikamente und Tiergesundheit. Die Produktpalette der rezeptpflichtigen Medikamente für den ärztlichen und klinischen Einsatz bilden die breiteste Säule von Pfizer. Zu den medizinischen Schwerpunkten zählen die Bereiche Herz-Kreislauf- und Infektionskrankheiten, Schmerz, Rheuma, Diabetes, Krebserkrankungen und Erkrankungen des Nervensystems wie etwa Alzheimer und Depressionen. Als Forschungsgebiete mit großem Zukunftspotenzial schätzt Pfizer den Bereich Impfstoffe und Biopharmazeutika ein.Pfizer fuhr im Geschäftsjahr 2013 weltweit einen Umsatz von 51,6 Mrd. USD ein. Der Pharmariese investiert in Forschung und Entwicklung jährlich 7,0 Mrd. USD und beschäftigt rund 80.000 Mitarbeiter in 80 Ländern.

Geschichte von Hospira

Hospira entstand 2004 durch die Abtrennung von dem US-amerikanischen Unternehmen Abbott Laboratories. Das Unternehmen produzierte bis 2011 als einziger Hersteller in den USA das Narkosemittel Natrium-Thiopental, das unter dem Handelsnamen Pentothal vertrieben wurde und mit zwei anderen Bestandteilen für den Giftcocktail für Hinrichtungen mit der Giftspritze verwendet wurde.

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