••• Von Martin Rümmele
WIEN. Die geplanten Pilotprojekte für das Community Nursing können beginnen. Community Nurses – Gemeindeschwestern – sollen zentrale Ansprechpersonen für zu pflegende Menschen sein und niederschwellig, regional, wohnortnah und bedarfsorientiert pflegerische Unterstützung anbieten. „Mit den Mitteln der Europäischen Kommission werden vorerst 123 Pilotprojekte mit mehr als 190 Community Nurses in ganz Österreich finanziert”, heißt es aus dem Sozial- und Gesundheitsministerium.
Hilfe für Gemeinden
Eine Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts WIFO aus dem Jahr 2020 hatte ergeben, dass sich Gemeinden mehr Unterstützung bei der Koordination von Pflege auf regionaler Ebene wünschen und zentrale Anlaufstellen begrüßen würden. Das Thema Community Nursing fand sich dann auch im türkis-grünen Regierungsprogramm und in einem Expertenpapier der Taskforce Pflege. Nun geht es an die Umsetzung. Mit dem Community Nursing könne man Lücken schließen und gemeindenah kompetente Beratung, Koordinations- und Vernetzungstätigkeiten anbieten. Möglich gemacht wird das mit Mitteln der Europäischen Kommission, die 54,2 Mio. € für die Umsetzung von Community Nursing gemäß dem österreichischen Aufbau- und Resilienzplan zur Verfügung stellt.
E-Autos und E-Bikes
Ursprüngliches Ziel war es laut Sozialministerium, 150 Community Nurses zu etablieren. 145 Anträge aus allen neun Bundesländern wurden eingereicht, die von der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) und dem Fonds Gesundes Österreich (FGÖ) umfassend geprüft wurden. 123 bekamen am Ende einen Fördervertrag (Laufzeit: 2022 bis 2024).
Damit ist die Finanzierung von 192 Community Nurses (Vollzeitäquivalente) gesichert, die in den kommenden Tagen ihre Arbeit aufnehmen werden.
Von der Förderung mitumfasst sind 93 E-Autos und 40 E-Bikes. Geplant ist außerdem eine bei der GÖG angesiedelte Koordinationsplattform, an der alle Community Nurses andocken, Schulungsangebote in Anspruch nehmen und sich miteinander vernetzen können.