••• Von Martin Rümmele
WIEN / NEW YORK. Pfizer, Abbott, Eli Lilly, Gilead oder Marinomed gehören zu den Profiteuren der Corona-Pandemie. Das zeigen zumindest die bisher präsentierten Jahresergebnisse der Pharmabranche. Auf der Verliererseite: GSK, BMS und Biogen. Dazwischen liegen Novartis, Roche, Sanofi, Johnson & Johnson und Novo Nordisk.
Boom für 2021 erwartet
Pfizer hat streckenweise noch stark unter den Beschränkungen der Pandemie gelitten; vor allem im Schlussquartal belebten sich die Geschäfte aber deutlich. Im Gesamtjahr stieg so der Umsatz um 2% auf 41,9 Mrd. USD. 2021 sollen die Erlöse nun dank des Corona-Impfstoffs kräftig anziehen – das Management erwartet einen Umsatzsprung auf 59,4 bis 61,4 Mrd. USD. Der US-Biotechriese Gilead Science hat wegen der hohen Nachfrage nach seinem Medikament Remdesivir zur Behandlung von Covid-19 seine Jahresprognose angehoben. Roche hat in seiner Diagnostiksparte vom florierenden Geschäft mit Covid-19-Tests profitiert. Weil jedoch wegen der Pandemie weniger Menschen zum Arzt gingen, bremsten die Geschäfte in der Pharmasparte. Die Umsätze gingen um 5% auf 58,3 Mrd. CHF zurück. Das Coronamedikament Bamlanivimab hat Eli Lilly im Schlussquartal einen kräftigen Umsatzsprung beschert. Im Gesamtjahr stiegen die Erlöse um 10% auf rund 24,5 Mrd. USD. Der US-Pharma- und Medizintechnikkonzern Abbott Laboratories hat im vierten Quartal dank der hohen Nachfrage nach seinen Coronatests den Umsatz um fast 29% gesteigert. Das börsennotierte österreichische Biotech-Unternehmen Marinomed hat seinen Umsatz im Vorjahr ebenfalls gesteigert – nach vorläufigen Zahlen um 33% auf 8,1 Mio. €. Marinomed produziert unter anderem einen Nasenspray gegen virale Atemwegsinfekte, der auch als Virenblocker wirksam sein soll.
Novartis hat den Umsatz im Vorjahr um 3% auf 48,66 Mrd. USD erhöht, der Gewinn stieg um 13%. Der dänische Pharmakonzern Novo Nordisk hat das Coronajahr 2020 mit mehr Umsatz und Gewinn beendet. Allerdings sei das Wachstum durch die Pandemie ausgebremst worden. Beim Pharma- und Medizintechnikkonzern Johnson & Johnson kletterte der Umsatz leicht auf knapp 82,6 Mrd. USD; 2021 soll ein Corona-Impfstoff kräftige Zuwächse bringen.
Verkäufe pushen Gewinn
Pandemiebedingte Rückgänge meldeten in den vergangenen Tagen GSK, BMS und Biogen. Bei GSK stieg der Umsatz zu konstanten Wechselkursen um 3% auf 34 Mrd. £, das bereinigte Ergebnis ging zurück. Verkäufe von Unternehmensbereichen bringen aber ein Plus. Ähnlich auch Sanofi: die Umsätze gingen um 2,4% zurück, der Verkauf einer Beteiligung an Regeneron brachte aber ein kräftiges Plus.