HEALTH ECONOMY
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ForschungPharmaunter­nehmen wie ­Novartis investieren hohe Summen in neue Behandlungsansätze mittels Gen­therapie.

Redaktion 13.09.2019

Pharmaindustrie setzt auf Gentechnik

Die Pharmabranche schwenkt um: Statt teurer ­Übernahmen sollen neue Produkte künftiges Wachstum generieren.

••• Von Martin Rümmele

WIEN/BASEL. Der Schweizer Pharmakonzern Roche will durch die eigene Entwicklung neuer Medikamente wachsen und nicht durch Zukäufe. „Ich bin zuversichtlich, dass wir eine starke Pipeline haben, die das Wachstum langfristig unterstützen wird”, sagte der aus dem österreichischen Hall in Tirol stammende Konzernchef Severin Schwan dieser Tage.

Portfolios verändern sich

Schwan zeigte sich allerdings zuversichtlich, die Akquisition der US-Gentherapiefirma Spark Therapeutics für 4,3 Mrd. USD bis zum Jahresende über die Bühne zu bringen. Mit dem Zukauf würde Roche nicht nur sein Behandlungsangebot um Therapien gegen die Bluterkrankheit, Augen- und neurodegenerative Erkrankungen verbreitern, sondern auch ins Rennen um die Entwicklung von Gentherapien einsteigen.

Angesprochen auf die zwei mal angehobene Jahresprognose, verwies Schwan auf den Umbruch in der Medikamentenpalette. „Wir haben eine beispiellose Veränderung in unserem Portfolio”, sagte der Manager. Es sei schwieriger, die Umsatzentwicklung von neu auf den Markt gebrachten Arzneien vorherzusagen, als die von etablierten.
Auch der Schweizer Roche-Konkurrent Novartis setzt auf Gentechnik; Novartis verspricht sich von Gen- und Zelltherapien einen prozentual zweistelligen Umsatzbeitrag. Ein Novartis-Sprecher bestätigte, dass Mitarbeiter des Unternehmens bereits früher ein Umsatzpotenzial von 15 bis 20% für neuartige Therapieansätze inklusive Gen- und Zelltherapien in Aussicht gestellt hätten. Der Pharmariese aus Basel setzt unter dem seit Anfang 2018 amtierenden Konzernchef Vasant Narasimhan stark auf spezialisierte, auf Patienten abgestimmte Arzneien und neue Behandlungsansätze und investiert Milliarden in deren Ausbau. Das Unternehmen hat mittlerweile drei Zell- und Gentherapien auf dem Markt, darunter Zolgensma – das mit gut zwei Mio. USD pro Einzeldosis teuerste Medikament der Welt.

Verkauf der Augensparte

Novartis erzielte vergangenes Jahr – ohne die im April abgespaltene und an die Börse gebrachte Augenheilsparte Alcon – einen Umsatz von 41,14 Mrd. €.

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