Übergewicht zählt zu den größten gesundheitspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts: Bereits jetzt sterben EU-weit jährlich 2,8 Millionen an den Folgen, die Zahl der erkrankten Kinder stieg zuletzt auf bis zu 16 Millionen an, und rund 7% der öffentlichen Gesundheitsausgaben stehen laut Schätzungen in unmittelbarem Zusammenhang mit Adipositas. Während andere europäische Länder die Appelle der WHO und EU ernst nehmen und bereits nationale Präventionsprogramme starteten, hängt Österreich hier noch nach.
Ungesunde Ernährung und mangelnde körperliche Aktivität sind die Hauptursachen für die Adipositas-Epidemie. Einer aktuellen OECD-Studie zufolge isst nur ein Drittel der Mädchen und ein Viertel der Buben wenigstens ein Stück Obst pro Tag. „In Österreich, Finnland, Norwegen und Spanien nimmt zudem die physikalische Aktivität der Jugendlichen im Alter von 11 bis 15 Jahren um 50 Prozent ab”, erläuterte Norbert Bachl, Direktor des Österreichischen Instituts für Sportmedizin (ÖSIM).
Wer hier allerdings in Sachen Prävention nach Bonus- oder gar Manusmodellen in der Krankenversicherung ruft, stieht sich aus der Verantwortung. Es geht darum, bessere Rahmenbedingungen zu schaffen. Wo ist etwa die versprochene Bewegungsstunde pro Tag in den Schulen geblieben?
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