HEALTH ECONOMY
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Selbst in den USA wächst die Kritik an einzelnen Unternehmen der Pharmabranche.

15.01.2016

Rekord bei Transaktionen

Das Vorjahr brachte einen Rekord bei Firmenübernahmen; Kranken­versicherungen fürchten nun steigen Arzneimittel-Preise.

WIEN/NEW YORK. Das Transaktionsvolumen der Firmenfusionen und -übernahmen in aller Welt hat im Vorjahr einen Rekordwert erreicht: Erstmals sei die Schwelle von 5 Billionen Dollar (4,6 Billionen Euro) überschritten worden, teilte das Beratungsunternehmen Dealogic mit. Vom 1. Jänner bis zum 29. Dezember habe sich das Volumen auf 5,03 Billionen Dollar summiert.

Im Vergleich zu 2014 sei dies ein Anstieg um 37%. Vor allem Großfusionen ab einem Volumen von 10 Mrd. Dollar hätten die Entwicklung vorangetrieben, erklärte Fidelia Liu von Dealogic. Dieses Jahr gab es demnach 69 solcher Elefantenhochzeiten – mehr als doppelt so viele wie 2014. Die größten davon gab es in der Gesundheits- und Pharmabranche. So auch den mit Abstand größten Zusammenschluss des Jahres: Für die Fusion der US-Branchenriesen Pfizer und Allergan wurde ein Preis von 160 Mrd. Dollar vereinbart. Noch teurer war überhaupt nur eine einzige Übernahme in der Geschichte: die des deutschen Unternehmens Mannesmann durch Vodafone ­Ende 1999; damals flossen 172 Mrd. Dollar.

Druck von Zahlern

Allerdings sind nicht alle von diesen Entwicklungen begeistert. Vor allem Krankenversicherungen fürchten, dass in der Folge von Fusionen die Preise für Arzneimittel angehoben werden könnten, um so die Transaktionskosten wieder hereinzuspielen. Zuletzt hat der Streit über Preiserhöhungen von teilweise 5.000% bei Medikamenten auch den US-Kongress erreicht. Der Sonderausschuss des Senats für Altersfragen lud in einer ersten Anhörung vor dem Jahreswechsel Krankenhausdirektoren und Ärzte ein, die von massiv gestiegenen Kosten bei zum Teil seit Jahrzehnten verwendeten Arzneimitteln berichteten.

Abgeordnete deuteten in ersten Stellungnahmen Konsequenzen für die geplante Reform der US-Arzneimittelbehörde FDA an. Selbst republikanische Abgeordnete erklärten, die vier untersuchten Unternehmen – Turing und Valeant Pharmaceuticals, Rodelis Therapeutics und Retrophin – wirkten auf sie „mehr wie Hedgefonds als traditionelle Pharma-Unternehmen”. Auch in Europa wächst die Kritik. (APA/red)

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