HEALTH ECONOMY
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Eine der größten Herausforderungen im Gesundheitsbereich ist das Unwirksamwerden von Antibiotika, warnen Experten.

Redaktion 17.09.2021

Schutz vor Keimen

Antibiotikaresistenzen sind eine Herausforderung für die Gesundheit von Mensch und Tier, warnt die Ages.

WIEN. Klimawandel, neue Infektionskrankheiten sowie vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheiten und Antibiotikaresistenzen sind drei große Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, heißt es von der heimischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages). Sie sucht nun nach Lösungen, um Antibiotikaresistenzen zu verringern. In Österreich werden in der Humanmedizin jährlich rund 70 t, in der Veterinärmedizin rund 44 t Antibiotika eingesetzt.

Eigene Impfstoffe

„Wir wollen den Antibiotika-einsatz im Veterinärbereich reduzieren und die Resistenzsituation in Österreich verbessern”, betonte Ages-Geschäftsführer Anton Reinl vor dem Hintergrund der Ages-Produktion von bestandsspezifischen Impfstoffen und Autovakzinen. Bei einer bestandsspezifischen Vakzine handelt es sich um einen inaktivierten Impfstoff, keinen Lebendimpfstoff, der unter Verwendung eines aus einem bestimmten Bestand oder von einem Tier isolierten Krankheitserregers hergestellt wurde und nur in diesem Bestand oder an diesem Tier angewendet wird. Das reduziert Antibiotika. Seitens der Ages wolle man entsprechende wissenschaftliche Lösungen und fachliche Antworten geben. „Denn die Resistenz gegen antimikrobielle Wirkstoffe stellt eine Gefahr für die Bevölkerung und heimische Nutztierbestände dar”, unterstrich Ages-Veterinärchef Friedrich Schmoll. „Die Impfprophylaxe mit bestandsspezifischen Impfstoffen und Autovakzinen liefert einen Beitrag zur Aufrechterhaltung der Tiergesundheit und ist Teil der Lösung für eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes.”

EU sucht nach Lösungen

Auch die EU arbeitet an einer Antibiotikastrategie – geht es nach EU-Abgeordneten, kommen künftig die für Menschen wichtigsten Antibiotika nur noch bei der Behandlung von wenigen Tieren zum Einsatz. Damit soll die Wirksamkeit der Mittel beim Menschen durch Antibiotikaresistenzen nicht gefährdet werden. Konkret fordert der Umweltausschuss des EU-Parlaments die EU-Kommission auf, fünf Antibiotika-Gruppen als sogenannte Reserveantibiotika einzustufen. Das hätte zur Folge, dass sie nicht mehr in der Massentierhaltung verwendet werden dürfen.

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